Thema Afghanistan im Kanzlertriell: Laschet und Baerbock greifen Scholz an

Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (von links, CDU), Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD).

Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (von links, CDU), Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD).

An diesem Sonntagabend sind die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Die Grünen) in einem ersten sogenannten Triell in einer Livesendung der Fernsehsender RTL und N-TV aufeinander getroffen. Beim Thema Afghanistan wurde das Gespräch schon zu Beginn der Sendung heftig. Baerbock und Laschet griffen Vizekanzler Scholz an.

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„Das war ein absolutes Desaster. Ein Desaster des Westens, ein Desaster der Bundeswehr“, beschrieb Armin Laschet die Geschehnisse in Afghanistan. Die Bundeswehr sei nicht ausreichend ausgerüstet, betonte der Unionskanzlerkandidat und unterstellte der SPD um Kanzlerkandidat Olaf Scholz Zögerlichkeit bei der Beschaffung bewaffneter Drohnen für die Truppen. Zudem erneuerte er seine Forderung nach der Schaffung eines nationalen Sicherheitsrates, angebunden an das Kanzleramt.

Ähnlich hart zog Baerbock mit Scholz, aber auch mit Laschet, ins Gericht. Die große Koalition habe sich weggeduckt, sagte die Grünen-Spitzenkandidatin. Das Problem seien aber nicht fehlende Drohnen sondern fehlende Visa des Auswärtigen Amtes für Schutzbedürftige gewesen. Es seien innenpolitische Ziele über außenpolitische Verantwortungen gestellt worden, sagte Baerbock.

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Scholz will auf starke EU setzen

SPD-Kandidat Olaf Scholz, dessen Parteifreund Heiko Maas an der Spitze des Auswärtigen Amtes steht, forderte, die internationale Zusammenarbeit zu verstärken und auch künftig Bundeswehr­soldaten für Einsätze zum Schutz von Frieden und Sicherheit bereitzustellen. Er verteidigte sich: Er habe in seiner Zeit als Finanzminister 50 Milliarden für die Bundeswehr bereitgestellt. „Die schlechte Zeit für die Bundeswehr war in der schwarz-gelben Koalition“, sagte Scholz.

Nun müsse alles dafür getan werden, um den Flüchtenden eine sichere Ausreise zu ermöglichen. Er machte deutlich, dass er bei zukünftigen Einsätzen vor allem auf eine starke EU setzen will.

Aktuellen Umfragen zufolge ist die Union derzeit auf einem Abwärtstrend. Sie sehen die SPD mit Kanzlerkandidat Scholz als stärkste Kraft. Im wöchentlichen Sonntagstrend des Meinungs­forschungs­instituts Insa für „Bild am Sonntag“ gewinnen die Sozialdemokraten 2 Prozentpunkte. Mit 24 Prozent liegen sie nun deutlich vor der Union, die nur noch auf 21 Prozent kommt.

Auch bei den Umfragewerten der Kanzlerkandidaten sieht es für Laschet zunehmend düster aus: Bei einer Direktwahl würden laut Insa jetzt nur noch 10 Prozent für ihn stimmen (-2). Baerbock gewinnt einen Punkt und käme auf 14 Prozent. An der Spitze liegt weiter Scholz mit 31 Prozent (-3). Klar ist aber auch: Wahlumfragen spiegeln immer nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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RND/dpa/ag

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