Südkoreas Regierung verordnet dem Land einen Corona-Stillstand wegen hoher Infektionszahlen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/U4GUA7XS3VCFTBB4TLRH5UF7TU.jpeg)
Menschen warten vor einem Gesundheitszentrum, um einen Corona-Test machen zu können. Wegen hoher Infektionszahlen will die südkoreanische Regierung einen Corona-Stillstand.
© Quelle: Ahn Young-Joon/AP/dpa
Seoul. Die südkoreanische Regierung hat wegen der hohen Zahl täglicher Corona-Infektionen strenge Beschränkungen angekündigt. Private Treffen von mehr als vier Personen sind ab Samstag verboten, Restaurants müssen um 21.00 Uhr schließen, wie Ministerpräsident Kim Boo Kyum am Donnerstag mitteilte.
Die erst im November wieder vollständig geöffneten Schulen sollen erneut in den Fernunterricht übergehen. Gesundheitsminister Kwon Deok Cheol sagte, auch Sportstudios, Kinos, Konzerthäuser und Abendschulen müssten früher schließen.
Einschränkungen gelten mindestens 16 Tage
Die Einschränkungen sollen mindestens 16 Tage gelten. Es sei dringend nötig, das Land zum Stillstand zu bringen, weil die zahlreichen Neuinfektionen die Krankenhäuser und deren erschöpftes Personal überforderten, sagte Kim.
Die Regierung wolle die Zeit nutzen, um die Stabilität der medizinischen Versorgung zu stabilisieren. Die Menschen könnten dabei helfen, indem sie sich impfen ließen. Der Anteil der vollständig Geimpften liegt zwar bei mehr als 81 Prozent der 51 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Eine Auffrischung haben aber erst 17 Prozent erhalten.
Zahl der Neuinfektionen liegt unter Rekordwert
Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag mit 7622 nur wenig unter dem Rekordwert vom Vortag, wie die Seuchenkontrollbehörde mitteilte. Die meisten Ansteckungen gab es in der dicht besiedelten Hauptstadtregion. Dort waren mehr als 86 Prozent der Intensivbetten für Corona-Kranke belegt. Landesweit waren 989 Patienten in ernstem oder kritischem Zustand.
Die Behörde warnte, falls die Ansteckungsrate nicht deutlich sinke, könne die Zahl der täglichen Neuinfektionen könne auf 10 000 oder 20 000 steigen. Das bedeute 1600 bis 1900 schwere Fälle und das sei möglicherweise mehr als die Krankenhäuser bewältigen könnten, ohne die Behandlung anderer Krankheiten aufzugeben.
RND/AP