Sri-Lanka: Regierungschef als Übergangspräsident vereidigt
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Spuren des Protestes am Präsidenten-Palast in Sri Lanka: Dort waren Demonstranten eingedrungen.
© Quelle: Getty Images
Colombo. In Sri Lanka ist Übergangsregierungschef Ranil Wickremesinghe nach dem Rücktritt von Präsident Gotabaya Rajapaksa als vorläufiges Staatsoberhaupt vereidigt worden. Wickremesinghe habe am Freitag vor dem Obersten Richter Jayantha Jayasuriya seinen Amtseid abgelegt, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.
Zuvor hatte Parlamentspräsident Mahinda Yapa Abeywardana erklärt, der ins Ausland geflohene Rajapaksa habe seinen Rücktritt per E-Mail erklärt. Das Parlament solle am Samstag zusammentreten, um den Prozess für die Wahl eines neuen Staatschefs zu beginnen. Er rechne mit einem Abschluss des Prozederes binnen sieben Tagen.
Sri Lanka: Staatspräsident Rajapaksa offiziell zurückgetreten
Am Donnerstag war die Lage in der Hauptstadt Colombo weitgehend ruhig geblieben.
© Quelle: Reuters
Regierungschef setzte sich ins Ausland ab
Rajapaksa hatte sich am Mittwoch unter wachsendem Druck von Massenprotesten wegen der verheerenden Wirtschaftslage ins Ausland abgesetzt. Er trat aber nicht wie versprochen gleich zurück, sondern fachte die Wut der Demonstranten noch an, indem er den ebenfalls bei vielen verhassten Ministerpräsidenten Wickremesinghe zum geschäftsführenden Präsidenten ernannte. Die Demonstranten fordern die Einsetzung einer Einheitsregierung, die die das Land aus der Misere holen soll.
Rajapaksa flog am Donnerstag von den Malediven nach Singapur weiter, wie das singapurische Außenministerium mitteilte. Sein vom Parlament bestimmter Nachfolger soll den Rest der bis 2024 laufenden Amtszeit Rajapaksas amtieren
RND/AP