Söder warnt vor Delta-Variante: Könnte in vier Wochen Deutschland dominieren

„Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag“, sagte Markus Söder (CSU).

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München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vehement vor der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt.

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Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder am Samstag auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante.

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„Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag“, sagte Söder. Die Wissenschaftler hätten in früheren Wellen fast punktgenau vorhergesagt, wann es wieder zu größerem Infektionsgeschehen kommen wird.

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„Ich lasse nicht zu, dass wegen kleiner Interessen am Ende das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen wird“, sagte Söder und verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie. Wichtig sei es jetzt, das Impftempo - vor allem bei den Zweitimpfungen - zu erhöhen. „Es kommt jetzt auf jeden Tag an“, unterstrich Söder.

Spahn: Delta-Variante kann eingedämmt werden

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet, dass die Delta-Variante des Virus durch eine niedrige Inzidenz eingedämmt werden. Denn bei einer geringen Größenordnung könnten die Infektionsketten durchbrochen werden, sagte am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing.

Eine Entwarnung wollte der Minister indes nicht geben. Es müsse bei einem Spagat zwischen „Zuversicht und Vorsicht“ bleiben. Das gelte insbesondere für die Schulen, weil sie Drehscheiben für die Viren hinein in andere Haushalte sein könnten.

Am Freitag hatte der Gesundheitsminister gemahnt: Die Impfungen seien wichtig, um sich auch vor neuen Virusvarianten zu schützen. Delta habe das Potenzial, „Erfolge in der Impfkampagne wieder infrage zu stellen“, sagte Spahn in der Bundespressekonferenz in Berlin.

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Die Delta-Variante spiele bisher noch „keine große Rolle“ in Deutschland, sagte Lothar Wieler. Aber ihr Anteil sei in den kommenden Wochen gestiegen. „Wir müssen die Entwicklungen deshalb genau beobachten“, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei der Pressekonferenz mit Spahn.

Lauterbach erwartet, dass sich Delta-Variante durchsetzt

Voraussichtlich werde es nur noch eine kleine neue Corona-Welle geben, bei der sich die aggressivere Delta-Variante durchsetzen werde, erwartete der SPD-Politiker Karl Lauterbach am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. Allerdings werde durch die Impfungen in den meisten Fällen ein schwerer Verlauf verhindert.

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Die Langzeitfolgen von Covid-19 könnten aber gravierende Auswirkungen haben, betonte Lauterbach. Denn Corona könne kleine Gefäße in Organen wie Lunge und Herz und auch dem Gehirn angreifen. Durch diese Vorschädigungen sei eine Zunahme von Herzinfarkten oder Demenz-Erkrankungen zu befürchten.

Während Deutschland trotz Versäumnissen und Fehlern insgesamt gut durch die Corona-Krise gekommen sei, stünden die ärmeren Ländern in Afrika, Südostasien oder Lateinamerika vor einer katastrophalen Situation, sagte der SPD-Politiker.

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Denn auf diese Länder, in denen bisher nur wenige Menschen geimpft seien und es kaum medizinische Intensivstruktur gebe, komme die aggressive Delta-Variante des Virus zu. Deshalb sei es ein „historisches Versagen“ der westlichen Länder in Europa und den USA, keinen zusätzlichen Impfstoff für ärmere Länder produziert zu haben.

RND/af/dpa/epd

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