Söder nach missglückter Gleitschirm-Aktion: „Kein Kavaliersdelikt“
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Der Greenpeace-Aktivist landet auf dem Spielfeld. Bayerns Ministerpräsident Söder kündigt Konsequenzen wegen des Vorfalls an.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
München. Nach der missglückten Protestaktion vor dem EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Konsequenzen angekündigt. „Das wird genau behandelt, das sind klare Verstöße“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. „Das ist kein Kavaliersdelikt.“
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat von der Umweltorganisation Greenpeace nach ihrer umstrittenen Aktion vor dem EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft eine umfassende Aufklärung über weitere Aktionen verlangt. „Greenpeace muss jetzt darlegen, ob im Umfeld der Fußball-EM weitere Aktionen geplant sind oder waren“, erklärte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag am Mittwoch in Berlin. Greenpeace müsse klären, wer die Urheber dieser Ideen seien und wie die Organisation dafür sorge, dass es zu keiner weiteren Gefährdung der Öffentlichkeit und der handelnden Personen komme. Die Aktion sei unverantwortlich gewesen.
Zwei Menschen waren am Dienstagabend bei der missglückten Gleitschirm-Aktion, die von Greenpeace initiiert wurde, verletzt worden. Eigentlich wollte die Umweltorganisation damit gegen Sponsor Volkswagen protestieren. Der Aktivist sei festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei. Später entschuldigte sich Greenpeace - und erntete heftige Kritik.
Der Motorschirm-Pilot flog zunächst über dem Stadion und versuchte, einen großen gelben Ball in die Arena sinken zu lassen. Dabei geriet er in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam ins Trudeln. Nur mit großer Mühe konnte er einen Absturz in die Zuschauerränge verhindern. Auf Bildern war zu sehen, wie er noch einige Zuschauer streifte.
RND/dpa