Flugabwehrsystem bereits verschenkt: Slowakei verspricht Ukraine weitere Waffen
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27.04.2022, Slowakei, Kosice: Zuzana Caputova, Präsidentin der Slowakei, äußert sich bei einer Pressekonferenz mit Bundespräsident Steinmeier nach ihrem Gespräch im historischen Rathaus von Kosice. Bundespräsident Steinmeier ist zu einem eintägigen Besuch in der Slowakei. Caputova kündigte am Mittwoch weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an.
© Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Kosice. Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova hat weitere Waffenlieferungen an das Nachbarland Ukraine angekündigt. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch erklärte sie, derzeit liefen Verhandlungen über einen Ankauf der Radpanzer-Haubitze Zuzana aus slowakischer Produktion durch die Ukraine. Die Slowakei sei aber auch für weitere Waffenlieferungen offen.
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„Die Position der Slowakischen Republik ist klar“, sagte Caputova. „Von Anfang an haben wir außer humanitärer auch militärische Hilfe geleistet. Was den Umfang betrifft, handelt es sich um die größte Hilfe in der Geschichte der Slowakischen Republik.“ Wie allgemein bekannt sei, habe die Slowakei an die Ukraine unter anderem ihr Luftabwehr-Raketensystem S-300 als Geschenk übergeben.
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27.04.2022, Slowakei, Kosice: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Zuzana Caputova, Präsidentin der Slowakei, kommen nach ihrem Gespräch aus dem historischen Rathaus von Kosice und werden von zahlreichen Schaulustigen begrüßt. Bundespräsident Steinmeier ist zu einem eintägigen Besuch in der Slowakei. Neben politischen Gesprächen mit der Staatspräsidentin und Vertretern humanitärer Hilfsorganisationen besucht er die Nato-Battlegroup der Patriot-Einsatzstaffel, an der auch deutsche Soldaten beteiligt sind.
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Voraussetzung für weitere Waffenlieferungen sei allerdings, so schränkte Caputova ein, dass die Verteidigung der Slowakei selbst gewährleistet bleibe. Deshalb führe man darüber Gespräche nicht nur mit ukrainischen Vertretern, sondern auch mit den Nato-Verbündeten.
Die Präsidentin sprach damit eine große Tauschaktion an, bei der Deutschland eine wesentliche Rolle spielte. Anstelle des zuvor von der Slowakei selbst verwendeten Systems S-300 wird das Land an der Nato-Ostflanke seit Mitte April von zwei Batterien des Patriot-Abwehrsystems aus Deutschland und je einer aus den Niederlanden und den USA geschützt. In der slowakischen Innenpolitik war dieser zunächst unter strenger Geheimhaltung vollzogene Austausch nicht unumstritten. Die Opposition beantragte deshalb sogar einen Misstrauensantrag gegen die Regierung. Caputova hingegen dankte Steinmeier nun ausdrücklich für Deutschlands Beteiligung.
RND/dpa