Entgegen dem weltweiten Trend

Europa verzeichnet weltweit größtes Wachstum bei Waffenimporten

Europa importiert mehr Waffen.

Europa importiert mehr Waffen.

In Europa gab es in den vergangenen fünf Jahren das weltweit größte Wachstum der Rüstungsimporte. Das schreibt das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem neuen Bericht. Demnach haben europäische Staaten im Zeitraum von 2017 bis 2021 insgesamt 19 Prozent mehr Waffen importiert als in den fünf Jahren zuvor. In keinem anderen Teil der Welt war das Wachstum der Waffenimporte so hoch.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Die größten Waffenimporteure in Europa waren das Vereinigte Königreich, Norwegen und die Niederlande“, heißt es in dem Bericht. Die Fachleute gehen davon aus, dass auch andere europäische Staaten ihre Rüstungsimporte in den kommenden Jahren deutlich steigern werden.

Beziehung zu Russland als Motor für Waffenimporte

Sipri-Forscher Pieter D. Wezeman erklärte: „Die starke Verschlechterung der Beziehungen zwischen den meisten europäischen Staaten und Russland war ein wichtiger Wachstumsmotor für europäische Waffenimporte, insbesondere für Staaten, die ihren gesamten Bedarf nicht durch ihre nationale Rüstungsindustrie decken können.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Während die Waffenimporte in Europa zugenommen haben, gab es weltweit einen geringen Rückgang. In Südamerika wurden so wenige Waffen importiert wie seit 50 Jahren nicht mehr.

Waffenverkauf: USA und Frankreich steigern Export

Die USA und Frankreich steigerten den Verkauf ihrer Waffen beträchtlich, während China, Russland und Deutschland weniger Waffen ins Ausland exportierten. Trotzdem gehören die drei Länder weiter zu den weltweit größten Waffenexporteuren. Mit einem Weltmarktanteil von 39 Prozent bleiben die USA klarer Spitzenreiter.

Zwischen 2017 und 2021 wuchsen die US-Rüstungsausfuhren um 14 Prozent im Vergleich zum vorherigen Fünfjahreszeitraum. Die deutschen Ausfuhren sanken derweil um 19 Prozent. Mit einem Weltmarktanteil von 4,5 Prozent belegt Deutschland hinter den USA, Russland, Frankreich und China aber dennoch den fünften Platz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Laut Sipri stehen die „Top 5″ für 77 Prozent aller globalen Rüstungslieferungen der vergangenen fünf Jahre. Hauptabnehmer waren Asien-Ozeanien (mit einem globalen Anteil von 43 Prozent), die Länder im Nahen Osten (32 Prozent) und Europa (13 Prozent). Die fünf größten Waffenimporteure waren Indien, Saudi-Arabien, Ägypten, Australien und China.

Kaum Waffen für die Ukraine

Ukrainische Waffenimporte seien hingegen in den vergangenen fünf Jahren mit einem globalen Umfang von 0,1 Prozent sehr begrenzt gewesen. Die Autorinnen und Autoren führen dies teils auf eingeschränkte finanzielle Ressourcen zurück sowie auf die Tatsache, dass die Ukraine über eigene Kapazitäten für die Rüstungsherstellung sowie Waffenarsenale verfüge. Bis Februar dieses Jahres hätten mehrere der größten waffenexportierenden Staaten Lieferungen in die Ukraine beschränkt, heißt es in dem Bericht. Man habe befürchtet, solche Transfers könnten zur Eskalation beitragen.

Der russische Export brach zwischen 2017 und 2021 um 26 Prozent ein. Die Friedensforscher sehen als Grund vor allem geringere Ausfuhren nach Indien und Vietnam. Dennoch hält Russland als zweitgrößter Waffenexporteur einen Weltmarktanteil von 19 Prozent, gefolgt von Frankreich (elf Prozent) und China (4,6 Prozent).

RND/epd/scs

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken