Rekordmengen in einigen Großstädten

Mehr als vor Corona: Entsorgungsverbände beobachten „bundesweite Zunahme“ an Silvesterabfällen

Feuerwerksmüll liegt in Siegen-Eiserfeld. (Symbolbild)

Feuerwerksmüll liegt in Siegen-Eiserfeld. (Symbolbild)

Nach ersten Angaben des Entsorgungsverbands BDE hat es in diesem Jahr eine „bundesweite Zunahme“ an Silvesterabfällen gegeben. Regional sei die Menge sogar „teils deutlich“ höher ausgefallen als vor der Corona-Pandemie, teilte Präsident Peter Kurth auf Nachfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) mit. „Allein auf Berlin bezogen haben wir diesmal silvesterbedingte Abfälle in einem Volumen von circa 520 Kubik­metern“, so der BDE‑Präsident. „Vor Corona waren es Mengen von 350 bis 450 Kubikmetern.“ In den vergangenen zwei Pandemiejahren habe es dort etwa 120 Kubikmeter Silvestermüll gegeben.

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Rekordwerte zeichnen sich demnach auch in anderen Großstädten ab. So habe etwa Dortmund ersten Schätzungen zufolge mit einem silvesterbedingten Müllaufkommen von 18 Tonnen „ebenfalls einen deutlichen Zuwachs“ verzeichnet, so Kurth. „Augsburg meldet mit circa acht Tonnen Silvesterabfall einen vermutlichen Höchstwert.“ Grundlage der Hochrechnungen seien dabei ausschließlich die Mengen der Sondersammlungen am Neujahrstag.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) beobachtet eine ähnliche Tendenz. So hätten die Silvester­abfälle vor der Corona-Pandemie in den Großstädten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main eine Größenordnung zwischen 180 und 230 Tonnen erreicht. Nach ersten Rückmeldungen aus den kommu­nalen Stadtreinigungsunternehmen seien die Mengen beim diesjährigen Jahreswechsel „zum Teil sogar höher“ ausgefallen, sagte eine Sprecherin dem RND.

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VKU: „Böllerverbot wäre im Interesse der Umwelt“

An der aktuell wieder aufgeflammten Diskussion um ein Böllerverbot zeigen sich die Branchenverbände zurück­haltend. Zwar wolle der BDE sich nicht an der Debatte beteiligen, dennoch machte Präsident Kurth klar: „Aus entsorgungspolitischer Sicht braucht es kein generelles Böllerverbot.“

Forderungen nach allgemeinem Böllerverbot werden lauter

Es wird schon lange gefordert – ein allgemeines Böllerverbot. Jetzt erhält diese Forderung neue Argumente.

VKU-Vizepräsident und Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster, Patrick Hasenkamp, teilte dem RND mit: „Natürlich wäre ein allgemeines Böllerverbot im Interesse der Umwelt und der Stadtsauberkeit.“ Allerdings sei dies „ein erheblicher Eingriff in Grundrechte und tradierte Formen des Silvesterfeierns“ und müsse deshalb von der Politik entschieden werden. Mit Blick auf die beim Jahreswechsel anfallenden Abfälle appellierte er an alle Bürgerinnen und Bürger: „Wir begrüßen es allerdings ausdrücklich, wenn die Menschen weniger Abfall bei ihren Silvesterfeiern verursachen und natürlich auch selbst wieder ihren Silvestermüll entsorgen.“

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