Schröder-Kim fordert schnelles Kriegsende, aber: Verbindungen zu Russland dürfen „nicht gekappt werden“
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Gerhard Schröder (SPD) mit seiner Frau Soyeon Kim (Archivbild).
© Quelle: picture alliance/dpa
Berlin. Auf Instagram hat sich Soyeon Schröder-Kim, Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder, zum Krieg in der Ukraine geäußert. Viele Menschen hätten sich bei ihr persönlich gemeldet, schreibt sie, ob ihr Mann „nicht mit Herrn Putin über den Krieg in der Ukraine reden könne“. Gerhard Schröder gilt als langjähriger Vertrauter des Kremlchefs.
Der Krieg in der Ukraine müsse schnellstmöglich beendet werden, schrieb Schröder-Kim weiter. Sie sieht die russische Regierung in der Verantwortung. „Aber mit Blick auf die Zukunft gilt, dass die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Deutschland und Russland bestehen, nicht gekappt werden“, hieß es. Auf ein mögliches Gespräch zwischen Putin und Schröder ging sie nicht weiter ein.
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Am Mittwochvormittag setzte Schröder-Kim diesen Post bei Instagram ab. Inzwischen hat sie ihn wieder gelöscht.
© Quelle: Instagram
Kein offizielles Statement Altkanzler Schröders
Schröder-Kim betonte, dass sie die zuvor genannten Verbindungen als Basis für eine Hoffnung auf Frieden sehe. Ihr Ehemann Altkanzler Gerhard Schröder äußerte sich offiziell nicht im Instagram-Post seiner Ehefrau. Schröder-Kim ist allerdings bekannt dafür, immer wieder Details aus dem Privatleben der Eheleute auf Instagram zu zeigen. Am Mittwochmittag hat Schröder-Kim den Post wieder gelöscht.
Altbundeskanzler Gerhard Schröder gerät aufgrund seiner Verbindungen zum russischen Staatschef Wladimir Putin zunehmend unter Druck. Er ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft und hat auch Führungspositionen bei den Pipelineprojekten Nord Stream und Nord Stream 2. Zuletzt hatten vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder gekündigt, weil der Altkanzler weiter zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin steht und seine Ämter in der russischen Gaslobby hält.
Kritik kommt auch aus Baden-Württemberg: Während der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch die Nähe Schröders zum russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf verurteilte, forderten die Heidelberger Sozialdemokraten den Parteiausschluss des 77-Jährigen.
Der Tunnelbohrmaschinenbauer Herrenknecht (Schwanau) teilte zudem mit, Schröder habe sein Mandat des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden niedergelegt. Den Schritt habe er „in einem persönlichen Gespräch und im gegenseitigen Einvernehmen“ mit Vorstandschef Martin Herrenknecht erklärt.
RND/ag