Krieg in der Ukraine

UN-Flüchtlingswerk: Deutlich mehr Ukrainer als angenommen fliehen vor dem Krieg

Zahlreiche Menschen warten am Bahnhof von Kiew auf den Einstieg in einen Zug nach Lemberg (Archivbild).

Zahlreiche Menschen warten am Bahnhof von Kiew auf den Einstieg in einen Zug nach Lemberg (Archivbild).

Köln, Berlin. Der Sprecher des UN-Flüchtlingswerks UNHCR in Deutschland, Chris Melzer, rechnet mit deutlich mehr vor dem russischen Angriff auf die Ukraine geflohenen Menschen als zunächst angenommen. „Selbst unsere schlimmsten Erwartungen von etwa vier Millionen Flüchtlingen sind jetzt leider sehr, sehr plausibel“, sagte Melzer am Montag im „Morgenecho“ auf WDR 5.

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Mit Stand von Sonntagabend sind Melzer zufolge 2,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Innerhalb der Ukraine gebe es weitere zwei Millionen Binnengeflüchtete. Eine vergleichbare Situation, in der so viele Menschen in so kurzer Zeit fliehen, habe er in seiner Laufbahn bisher noch nicht erlebt, sagte der UNHCR-Sprecher.

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UN-Flüchtlingswerk: Menschen sind übermüdet und hungrig

90 Prozent der Geflüchteten seien Frauen und Kinder, erklärte Melzer, der in den vergangenen zwei Wochen in Polen und der Ukraine unterwegs war. Von den Strapazen seien die Menschen durchgefroren, übermüdet und hungrig. In der Region sei es aktuell nachts etwa fünf Grad unter null. „Die Menschen sitzen entweder in ihren Autos, die sie nicht heizen können, weil der Sprit knapp ist oder sie sind sogar unter freiem Himmel schlimmstenfalls“, sagte der UNHCR-Sprecher. „Es ist schon eine furchtbare Situation, man muss es einfach so sagen.“

Die größte Herausforderung sei aktuell und in den kommenden Wochen, Unterkünfte für die geflüchteten Menschen zu organisieren, erklärte Melzer. „Die Menschen brauchen irgendwie ein Dach über dem Kopf, ob nun in Polen, Rumänien, Moldau oder in anderen Ländern.“ Nach wie vor seien Geldspenden eine größere Hilfe als Sachspenden. Auch Menschen, die Unterkünfte zu Verfügung stellen, seien „eine enorme Hilfe“.

RND/epd

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