Schachgroßmeister Anatoli Karpow angeblich schwer verletzt
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Der russische Politiker und frühere Schachweltmeister Anatoli Karpow (Archivbild).
© Quelle: picture-alliance / Sven Simon
Um den Gesundheitszustand des russischen Schachgroßmeister und Politikers Anatoli Karpow ranken sich zurzeit viele Gerüchte. In russischen Medien war zunächst von einem Angriff auf den 71-Jährigen die Rede, andere Quellen berichteten von einem Sturz, bei dem sich Karpow schwere Verletzungen zugezogen habe. Inzwischen äußerte sich auch Karpows Frau, sie sprach ebenfalls von einem Sturz.
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Zunächst hatte der Unternehmer Andrei Kowalew bei Telegram von einem Angriff auf Karpow beim Verlassen der Staatsduma, dem Unterhaus der Russischen Föderation, berichtet. Der 71-Jährige sei bewusstlos aufgefunden worden und befinde sich aktuell auf der Intensivstation im künstlichen Koma.
Sturz im Familienkreis?
Die regierungsnahe russischen Tageszeitung „Iswestija“ berichtete dagegen später unter Berufung auf eine anonyme Quelle, dass Karpow unter Alkoholeinfluss gestürzt sei. Die Sanitäter des Rettungsdienstes hätten den Politiker bewusstlos aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Diese Version sei nach Angaben der Zeitung auch von der Tochter des Großmeisters bestätigt worden. Ein Mitarbeiter Karpows sagte am Montag gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass, Karpow gehe es gut: „Es gab keinen Angriff.“
Karpows Ehefrau Natalia Bulanowa sprach gegenüber dem russischen Fernsehsender RENT TV ebenfalls von einem Unfall ihres Mannes am 29. Oktober. Demnach habe sich Karpow bei einem Sturz „im Familienkreis“ verletzt und sei in die Notaufnahme gebracht worden.
Anatoli Karpow sitzt als Abgeordneter der Partei Einiges Russland im russischen Parlament und gilt als Unterstützer Putins. Die EU hatte Karpow mit einem Einreiseverbot belegt, nachdem er für die Anerkennung der „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk gestimmt hatte. Karpow war von 1975 bis 1985 Schachweltmeister.
RND/al