Russland meldet Evakuierung von Zivilisten aus Stahlwerk Azovstal
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Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik verbreitete Foto zeigt Einwohner von Mariupol, die einen Bus an einem Hilfsposten für Evakuierte aus Mariupol, die in der Nähe des Werks von Azovstal Iron and Steel Works lebten, verlassen.
© Quelle: Alexey Kudenko/Sputnik/dpa
Moskau. Aus dem belagerten Asow-Stahlwerk in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach russischen Militärangaben seit Samstag bisher 126 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Mehr als die Hälfte von ihnen entschied sich demnach für ukrainisch kontrolliertes Gebiet. „Die 69 Zivilisten, die sich entschieden haben, in das vom Kiewer Regime kontrollierte Gebiet zu flüchten, wurden Vertretern der UN und des Roten Kreuzes übergeben und fahren derzeit in einer Fahrzeugkolonne Richtung Saporischja“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Das Militär garantiere die Sicherheit des humanitären Korridors, hieß es weiter.
Die Zahlen bezogen sich auf Samstag und Sonntag. Auch am Montag sollten weitere Menschen aus der Industriezone herausgebracht werden. Die ukrainische Nationalgarde sprach davon, dass noch 200 Zivilisten in dem Stahlwerk seien, darunter 20 Kinder. Zudem hielten sich dort noch rund 500 verletzte ukrainische Verteidiger des zerstörten Mariupol auf, die dringend medizinische Hilfe bräuchten. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte ihnen eine Behandlung zugesichert, sollten sie die Waffen niederlegen und sich ergeben.
Kämpfe gehen weiter
Darüber hinaus meldete das Verteidigungsministerium zahlreiche neue Luft- und Raketenangriffe gegen die Ukraine. Dabei hätten die taktische Luftwaffe und Heeresflieger 27 Ziele beschossen, mit flugzeugbasierten „Hochpräzisionsraketen“ seien weitere 38 Militärobjekte getroffen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. „Bei einem Luftkampf im Raum Slowjansk wurde ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ MiG-29 abgeschossen.“
Wie in den vergangenen Tagen auch richteten sich die meisten russischen Angriffe demnach gegen Truppenansammlungen, Militärkonvois und Artilleriestellungen sowie frontnahen Munitionsdepots. Konaschenkow bezifferte die ukrainischen „Verluste“ durch die Luftangriffe auf 160 Soldaten, durch die Artillerie auf 280 Soldaten. Die russische Luftabwehr meldete außerdem den Abschuss von zehn ukrainischen Drohnen. Von unabhängiger Seite ließen sich diese Angaben nicht überprüfen.
RND/dpa