Wegen des Angriffskriegs

Rückzug aus Russland: H&M und Ikea räumen ihre Lager

Ikea-Filiale in Sankt Petersburg, Russland

Ikea-Filiale in Sankt Petersburg, Russland

Moskau. H&M und Ikea räumen ihre Lager in Russland, in dieser Woche ist der Schlussverkauf angelaufen. Das schwedische Textilhandelsunternehmen und der multinationale Möbelhändler wickeln ihre Geschäfte in Russland jetzt ab, die sie nach der russischen Invasion in die Ukraine pausiert hatten. Entlassungen sind angekündigt, beide Unternehmen haben aber bislang keine konkreten Zahlen genannt.

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H&M hat am Dienstag lediglich erklärt, 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden von dem Rückzug des Unternehmens aus Russland betroffen sein. Ikea sagte im Juni, viele würden ihren Arbeitsplatz verlieren, und versprach, die Löhne ein halbes Jahr weiter zu bezahlen. In dieser Woche gab Ikea an, 15.000 Beschäftigte in Belarus und Russland zu haben. Für vier Möbelfabriken in Russland würden Käufer gesucht, hieß es im Juni, Einkaufs- und Logistikzentren in Moskau und Minsk geschlossen.

Während in den H&M-Läden im Moskauer Einkaufszentrum Awijapark dieser Tage rege Betriebsamkeit herrscht, verkauft Ikea nur noch Online. Die Regale im Moskauer H&M-Laden waren noch gut gefüllt, während Geschäfte von Zara, Oyshi, Bershka, Pull&Bears und Uniqlo geschlossen waren. Andere Geschäfte von New Yorker, Finn Flare, Marks & Spencer und Mango hatten geöffnet.

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H&M veranschlagt für die Aufgabe seines Russlandsgeschäfts umgerechnet rund 193 Millionen Euro, die als einmalige Kosten im Bericht für das dritte Quartal vermerkt werden sollen. „Ich werde mich demnächst nach russischen Marken umschauen“, sagte eine H&M-Kundin, die nur ihren Vornamen Anja nennen wollte, am Dienstag. Ein anderer Kunde, Leonid, sagte, es schmerze ihn sehr, dass H&M gehe.

+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Viele westliche Unternehmen haben wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ihren Weggang aus Russland angekündigt. McDonald‘s hat seine 850 Restaurants an einen russischen Unternehmer verkauft, der sie unter dem Namen „Wkusno-i Totschka“ („Lecker und fertig“) wieder eröffnen will. Die Energieunternehmen Shell und BP nehmen Milliardenkosten in Kauf, um ihre Investitionen und Holdings in Russland zu beenden.

Es gibt aber auch westliche Unternehmen, die in Russland bleiben oder zumindest teilweise ihre Geschäftstätigkeit fortsetzen wollen. Dazu gehören zum Beispiel die französische Baumarktkette Leroy Merlin, die zwölf Märkte weiter betreibt, während PepsiCo, Nestlé und Johnson & Johnson nur noch lebenswichtige Waren wie Medikamente und Babynahrung weiter liefern.

RND/AP

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