Bundeswehrmunition und illegale Waffen bei Razzia gegen „Reichsbürger“ entdeckt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NLOLORXUKFFOFFOQVSFO2P2PQI.jpeg)
Bei einer Razzia gegen sogenannte Reichsbürger führten vermummte Polizisten nach der Durchsuchung eines Hauses Heinrich XIII. Prinz Reuß zu einem Polizeifahrzeug. In einer Großrazzia ließ die Bundesanwaltschaft 25 Menschen aus der „Reichsbürger“-Szene festnehmen.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Berlin. Bei der groß angelegten Razzia gegen sogenannte Reichsbürger in der vergangenen Woche ist auch Munition aus Beständen der Bundeswehr entdeckt worden. Das berichtete das Magazin „Spiegel“.
Es handelt sich nach dpa-Informationen um etwas mehr als 100 Patronen, die aus zwei Losnummern stammen. Losnummern sind industrielle Nummern der Fertigungstranche. Es geht um Gewehrmunition des Kalibers 5,56 mm und Gefechtsmunition, also um scharfe Munition.
Auch illegale Schusswaffen sichergestellt
Laut „Spiegel“ sollen bei der Razzia gegen die „Reichsbürger“ um Rädelsführer Heinrich XIII. Prinz Reuß zudem zehn illegale Schusswaffen sichergestellt worden sein. Das Magazin beruft sich dabei auf ein Schreiben des Bundesinnenministeriums an den Innenausschuss des Bundestags. Die Zahl könne sich noch erhöhen: Weitere Waffen würden derzeit noch kriminaltechnisch untersucht, heißt es demnach in dem Papier.
Experte warnt nach Razzia vor Radikalisierung in der „Reichsbürger“-Szene
Nach der Razzia im „Reichsbürger“-Milieu verweist der Rechtsextremismusexperte Miro Dittrich auf die Gewaltbereitschaft in Teilen der Szene.
© Quelle: Reuters
Neben den illegalen Waffen wurden dem Bericht zufolge bei den insgesamt 54 beschuldigten „Reichbürgerinnen“ und „Reichsbürgern“ auch 94 legale Waffen entdeckt. Allein 63 der legalen Schusswaffen sollen demnach im Besitz eines Waffenhändler gewesen sein, der zu den Beschuldigten gehört.
„Reichsbürger“ erkennen Bundesrepublik nicht an
„Reichbürgerinnen“ und „Reichsbürger“ sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch vergangener Woche 25 Verdächtige festnehmen lassen, darunter frühere Offiziere und Polizeibeamte.
RND/dpa/hsc