Thüringen verteilt zehn Millionen an seine Kurorte. In Sachsen findet diese Idee nun Anklang. Der Ministerpräsident will das Thema angehen.
Dresden. Sachsens Tourismus ist durch die Corona-Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Zeitweise konnten 2022 knapp 50 Prozent weniger Gäste als im Vor-Corona-Jahr 2019 begrüßt werden. Nun sucht die Landesregierung nach Wegen, um die Tourismusbranche im Freistaat zu stärken. Eine Idee betrifft dabei die staatlich anerkannten Kurorte. Sie könnten künftig im Rahmen des Finanzausgleichs eine besondere finanzielle Zuweisung erhalten: eine Art Sonderlastenausgleich.
Die Idee ist nicht neu. Im Nachbarland Thüringen wird eine ähnliche Regelung seit Jahren umgesetzt. Ab 2016 hatte die dortige Regierung einen Ausgleich für die „Belastungen der Kurorte“ geschaffen. Die Mittel werden zu zwei Dritteln nach der Zahl der Übernachtungen und zu einem Drittel nach der Zahl der Betten in den örtlichen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen verteilt. 18 Kommunen profitierten zuletzt davon, 10 Millionen Euro pro Jahr wurden auf diese Weise aufgesplittet. Die einzelnen Zuweisungen lagen zwischen rund 17.500 Euro und circa 1,3 Millionen Euro.