Reaktion auf Pandora-Papers: Weber fordert europäisches FBI im Kampf gegen Steuervergehen
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Manfred Weber, Vorsitzender der Christdemokraten im Europaparlament (Archivbild).
© Quelle: imago images/SNA
Düsseldorf. Nach der Veröffentlichung der sogenannten Pandora-Papers hat der Vorsitzende der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber, mehr Kompetenzen der EU gegen Steueroasen gefordert. Im Kampf gegen Steuervermeidung, Steuerhinterziehung und Schwarzgeldwäsche sei die EU nicht genug vorangekommen.
Das kritisierte der stellvertretende CSU-Vorsitzende am Dienstag im „ZDF-Morgenmagazin“. Europa brauche mehr Kompetenzen, um das Recht durchzusetzen. „Wir brauchen eine Art europäisches FBI, ein europäisches Kompetenzfeld für unsere Ermittlungsbehörden.“ Europol müsse weiterentwickelt werden zu einer Art Steuerbehörde.
„Wir müssen einen Zahn zulegen“
Die schwarzen Listen über Länder, die als Steueroasen dienten, müssten zudem sanktionsbewehrt gemacht werden. Die Länder, die nicht mit den hiesigen Steuerbehörden kooperierten, dürften keinen Zugang mehr zum Euro-Finanzraum erhalten oder Visazugänge nach Europa. „Wir müssen einen Zahn zulegen.“
Ein Rechercheverbund hatte am Sonntagabend Informationen veröffentlicht, die zeigen sollen, dass Hunderte Politiker und Amtsträger aus aller Welt Gelder in Steueroasen versteckt haben. Die Pandora-Papers sollen dem Internationalen Konsortium für Investigative Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) von einer anonymen Quelle zugespielt worden sein.
RND/Reuters