RBB-Intendant Brandstäter kündigt Ende der Bonus-Zahlungen an
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Hagen Brandstäter, geschäftsführender Intendant des RBB, beantwortet Fragen im Hauptausschuss des Brandenburger Landtags bei einer Sondersitzung im Fall der abberufen Intendantin Schlesinger (Archivbild).
© Quelle: Jens Kalaene/dpa
Berlin. Der geschäftsführende RBB-Intendant Hagen Brandstäter hat ein Ende der umstrittenen Bonus-Zahlungen für Führungskräfte des Senders angekündigt. Die Geschäftsleitung sei sich einig, dass dieses System der leistungsorientierten Vergütung für die Führungskräfte keine Zukunft mehr habe.
Das sagte Brandstäter am Mittwochabend im RBB-Fernsehen. Bereits in diesem Jahr sollen demnach die Sonderprämien nicht mehr in Anspruch genommen werden.
Brandtstäter sagte weiter, man werde den Verwaltungsrat um Prüfung bitten, dieses System so nicht weiter fortzuführen. Er wage die Prognose, dass es das so nicht weiter geben werde.
Vor der Sondersendung hatte die Geschäftsleitung des Senders der Belegschaft des Rundfunks Berlin-Brandenburg die Höhe der Bezüge der Direktoren offengelegt. Die Grundbezüge der vier Führungskräfte an der Spitze des RBB betragen demzufolge zwischen 196.000 und 230.000 Euro. Die leistungsorientierte zusätzliche Vergütung betrug zwischen 30.738 Euro und 39.195 Euro.
Umstrittenes Boni-System
Das umstrittene Boni-System waren durch Recherchen des Portals „Business Insider“ und des hauseigenen RBB-Recherche-Teams bekannt geworden. Der Leiter des Recherche-Teams, René Althammer, sagte in der Sondersendung, er hätte sich eine Offenlegung schon früher gewünscht. Brandstäter betonte, er habe abwarten müssen, ob er die Stillschweigen-Vereinbarung aus den Arbeitsverträgen aufheben dürfe. Diese Information habe er erst jetzt vom Verwaltungsrat bekommen.
Wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft, Vorteilsnahme und Verschwendung war RBB-Intendantin Patricia Schlesinger am 7. August zurückgetreten. Zuvor hatte sie bereits den ARD-Vorsitz niedergelegt. Am Montag dieser Woche hat sie der RBB-Rundfunkrat mit sofortiger Wirkung von dem Amt abberufen. Die Journalistin Schlesinger war seit 2016 in dem Amt.
RND/epd