Signal an Präsident Macron

Putin-Vertrauter Rogosin schickt Geschoss­splitter und Brief an französischen Botschafter in Moskau

Russlands Präsident Wladimir Putin (rechts) mit dem ehemaligen Chef der russischen Raumfahrt­behörde Roskosmos, Dmitri Rogosin (Archivbild).

Russlands Präsident Wladimir Putin (rechts) mit dem ehemaligen Chef der russischen Raumfahrt­behörde Roskosmos, Dmitri Rogosin (Archivbild).

Er gilt als enger Vertrauter von Russlands Staatschef Wladimir Putin: Dmitri Rogosin, ehemaliger Chef der staatlichen Weltraum­behörde Roskosmos und glühender Befürworter der russischen Invasion in der Ukraine.

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Eine Geburtstagsfeier mitten im Krieg wurde für Rogosin im Dezember zum Verhängnis: Bei der Party in einem Hotel im ukrainischen Donezk schlugen plötzlich Geschosse ein. Der ehemalige Roskosmos-Chef wurde dabei nach eigenen Angaben getroffen und sei operiert worden, teilte er auf seinem Telegram-Kanal mit.

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Geschoss­splitter soll an Emmanuel Macron übergeben werden

Am vergangenen Mittwoch (4. Januar) meldet sich Rogosin erneut über den Nachrichten­dienst zu Wort: Aus seiner Wunde sei der Splitter eines in Frankreich hergestellten Artillerie­geschosses gezogen worden. Dieses habe er an Pierre Lévy, Frankreichs Botschafter in Moskau, geschickt. Dem Splitter habe er auch noch einen Brief beigelegt. Diesen veröffentlichte Rogosin ebenfalls auf Telegram.

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Das Geschoss habe seine rechte Schulter durchbohrt und sei im fünften Halswirbel stecken geblieben, berichtet er darin. „Nur einen Millimeter weiter und ich wäre tot oder gelähmt“, schreibt der Putin-Vertraute.

Er bittet den Botschafter überdies, das Geschoss­fragment dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu übergeben. In seinem veröffentlichten Brief schrieb er weiter, „dass sich niemand der Verantwortung für die Kriegsverbrechen Frankreichs, der USA, des Vereinigten Königreichs, Deutschlands und anderer Nato-Länder im Donbass entziehen wird“. Die französische Waffe habe zwei seiner „jungen Freunde getötet und ihre Frauen als Witwen und ihre Kinder als Waisen zurück­gelassen“, heißt es in dem Brief. Rogosin versichere dem Botschafter seinen Respekt. Jedoch befürchte er, „dass Ihre Mission völlig gescheitert ist“.

Der Granat­splitter stammte laut Rogosin von einer französischen Panzer­haubitze des Typs Caesar. Frankreich habe seit Beginn des Krieges insgesamt 18 Caesar-Kanonen in die Ukraine geschickt, berichtet die US-amerikanische Tageszeitung „Politico“.

Rogosins Karriere unter Putin

Rogosin, dessen politische Anfänge in der extrem rechten Partei Rodina (Heimat) liegen und der beim nationalistischen „Russischen Marsch“ von Medien beim Zeigen des Hitler-Grußes abgelichtet wurde, machte unter Kremlchef Wladimir Putin später Karriere – erst als Botschafter bei der Nato in Brüssel, dann als Vizeregierungschef und zuletzt als Chef des Raumfahrt­behörde Roskosmos. Nach seiner Ablösung im Juli 2022 gab es Spekulationen darüber, dass Putin ihn zum General­gouverneur der eroberten ukrainischen Gebiete ernennt.

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Bisher gibt es eine solche Struktur allerdings noch nicht, wohl auch wegen der militärischen Niederlagen, die Russland in den vergangenen Monaten bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine hinnehmen musste. Rogosin hat derweil eine Gruppe von freiwilligen Militärberatern unter dem Namen Zarenwölfe gegründet. Mehrfach posierte er bei der Übergabe von Ausrüstung für Soldaten an der Front.

RND/lin mit dpa

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