Protest gegen queerfeindliche Kundgebung der AfD-Jugend
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Für die AfD ein rotes Tuch: die Farben LGBTQI+ Community.
© Quelle: Lee Jin-Man/AP/dpa
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag in Berlin gegen eine queerfeindliche Kundgebung der AfD-Jugend Junge Alternative protestiert. Dazu aufgerufen hatten der Grünen-Kreisverband Tempelhof-Schöneberg und zahlreiche queere Organisationen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich in der Spitze bis zu 320 Gegendemonstrierenden, die Grünen selbst sprachen von etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Bei der AfD-Jugend zählte die Polizei nach Angaben einer Sprecherin etwa 50 Teilnehmende.
Die Kundgebung der Rechtspopulisten unter anderem mit der AfD-Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch richtete sich gegen das von der Schwulenberatung Berlin geplante Wohnprojekt Lebensort Vielfalt am Südkreuz. Anfang 2023 sollen dort ein Mehrgenerationenhaus, eine Beratungsstelle, ein Pflegestützpunkt sowie eine Kita entstehen. Die AfD-Jugend wirft der Schwulenberatung vor, damit Pädophilie zu fördern.
Gegen die Vielfalt der Gesellschaft
Die AfD-Kundgebung richte sich mit ihren Anfeindungen nicht nur gegen die Kita, „sondern gegen die Vielfalt und Offenheit unseres Bezirkes, unserer Stadt und unserer Gesellschaft“, kritisierte die Grünen-Kreisvorsitzende Claudia Löber. Die AfD zeige damit einmal mehr, dass sie für eine menschenverachtende Politik stehe, die offensichtlich queere Personen systematisch ausgrenze.
Nach Angaben der Polizeisprecherin verliefen beide Veranstaltungen weitgehend störungsfrei. Ein Versuch von Gegendemonstrierenden, die AfD-Kundgebung zu stören, sei von Einsatzkräften unterbunden worden. Zudem hätten nach der Kundgebung einige Personen versucht, mit Wasser gefüllte Luftballons auf die AfD-Teilnehmenden zu werfen.
RND/epd