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Unterbringung bei Verwandten

Pro Asyl: „Sollten die Kriegsflüchtlinge nicht streng nach Schlüssel auf Bundesländer verteilen“

16.03.2022, Berlin, Deutschland: Erstversorgung von Geflüchteten auf einer Zwischenebene des Berliner Hauptbahnhofs. Bei der Unterbringung aus der Ukraine Geflüchteter hat sich die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl gegen einen Länderschlüssel ausgesprochen. Man solle geflüchtete Ukrainer vor allem dort unterbringen, wo sie familiäre Anknüpfungspunkte haben.

16.03.2022, Berlin, Deutschland: Erstversorgung von Geflüchteten auf einer Zwischenebene des Berliner Hauptbahnhofs. Bei der Unterbringung aus der Ukraine Geflüchteter hat sich die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl gegen einen Länderschlüssel ausgesprochen. Man solle geflüchtete Ukrainer vor allem dort unterbringen, wo sie familiäre Anknüpfungspunkte haben.

Essen, Berlin. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl wirbt für eine Unterbringung aus der Ukraine Geflüchteter in der Nähe von Verwandten in Deutschland. Das helfe bei Spracherwerb, Arbeitssuche und dem generellen Einleben in einem neuen Alltag, sagte Pro Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe am Donnerstag. „Wir sollten die Kriegsflüchtlinge daher nicht bürokratisch und streng nach Schlüssel auf die einzelnen Bundesländer verteilen, wie es 2015 gemacht wurde, sondern sie vor allem dort unterbringen, wo sie familiäre Anknüpfungspunkte haben.“

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„Das ist eine Lehre aus dem Jahr 2015, als es für Geflüchtete sogar eine Residenzpflicht für bestimmte Landkreise gab“, betonte Burkhardt. „Das war ein Fehler.“ Denn eine solche Residenzpflicht schaffe keine Akzeptanz und lasse die Integration länger dauern.

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„Bundesländer, Landkreise und Städte, die aufgrund größerer ukrainischer Communities mehr Menschen aufnehmen, sollten entsprechend mehr finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen“, sagte er den Funke-Zeitungen.

Insgesamt lebten rund 150.000 Ukrainerinnen und Ukrainer schon seit längerem in Deutschland. Allerdings müssten sich auch die anderen Regionen an der Unterbringung der Geflüchteten beteiligten. „Denn es gibt auch geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die keine familiären Beziehungen in Deutschland haben“, sagte Burkhardt. „Auch sie gilt es unterzubringen und gut zu versorgen.“

RND/epd

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