#Prienruecktritt: KMK-Präsidentin wird auf Twitter stark kritisiert
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Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien (Archivbild).
© Quelle: Frank Peter
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, wird derzeit auf Twitter heftig kritisiert. Unter dem Hashtag #Prienruecktritt werfen ihr viele vor, sie würde die Gefahr des Coronavirus für Schüler verharmlosen. Einer der Ausgangspunkte war eine Reaktion auf einen Tweet, der auf an Corona verstorbene Kinder aufmerksam machte.
Dessen Verfasserin schrieb: „Wir haben in den letzten vier Wochen 17 tote Kinder gehabt. 17 – in vier Wochen. Und es geht immer schneller. Bis Oktober 21 hatten wir 27 tote Kinder, seit Oktober 38. Also in 4,5 Monaten mehr als in 18 Monaten. Insgesamt sind 65 Kinder verstorben.“
Priens Antwort: „Bitte differenzieren“
Daraufhin antwortete Karin Prien: „Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit Covid-19 und nur extrem selten wegen Covid-19.“
Große Empörung
Die Empörung war groß. So antwortete etwa die österreichische Publizistin Natascha Strobl direkt unter dem Tweet der KMK-Präsidentin: „Als Mutter eines Kindes mit einer Vorerkrankung werde ich für immer darum kämpfen, dass Leute wie Sie keinerlei Macht und Einfluss mehr haben.“
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Wie der Hashtag bereits verrät, halten viele Prien in ihren jetzigen Funktionen für nicht mehr tragbar. Denn sie würde den Tod von Kindern und die Gefahren der Pandemie generell herunterspielen. Einige werfen ihr auch vor, Corona-Leugnern Vorschub zu leisten.
Der Schulsprecher Anjo Genow, der bereits einen offenen Beschwerdebrief an die Regierungsverantwortlichen unter dem Motto #WirWerdenLaut initiierte, forderte Prien dazu auf, sich selbst der Situation in den Schulen auszusetzen.
Mit Blick auf die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein im Mai schrieb er sarkastisch: „Jetzt im Wahlkampf ganz viele Schulen besuchen. Das würde zeigen, dass man sich sehr interessiert und gleichzeitig sind die ja ‚relativ sicher‘ und ‚Omikron geht gar nicht in die Lunge‘. Da brauchen Sie doch keine Sorge vor Infektionen zu haben.“
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Hintergrund: Prien ist für Lockerungen
Karin Prien hat sich für Lockerungen der Corona-Maßnahmen an Schulen ausgesprochen. „Wir müssen raus aus einer Kultur der Angst an den Schulen“, sagte die schleswig-holsteinische CDU-Bildungsministerin etwa der „Bild“-Zeitung.
Wenn ab Mitte Februar, Anfang März geöffnet werde, müsse auch an Schulen gelockert werden. „Sport- und Musikunterricht muss wieder in vollem Umfang stattfinden. Das Testen muss schrittweise enden. Spätestens Ende März reichen wahrscheinlich auch zwei Tests pro Woche.“ Schrittweise müsse die Testpflicht zur „Testmöglichkeit“ werden. Auch die Maskenpflicht müsse nach und nach fallen, zuerst im Klassenraum am Platz, dann im Gebäude.
RND/dpa/sf