Partei forderte Stopp der Corona-Impfungen

#plötzlichundunerwartet trendet: Experten weisen AfD-Darstellung zu Todesfallanstieg zurück

Eine Mitarbeiterin befüllt eine Spritze mit einer Corona-Impfdosis.

Eine Mitarbeiterin befüllt eine Spritze mit einer Corona-Impfdosis.

Berlin. Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen haben eine Datenanalyse der AfD-Fraktion zu einem vermeintlich deutlichen Anstieg von plötzlichen Todesfällen zum Jahresbeginn 2021 zurückgewiesen. Die Aufregung entbehre jeder Grundlage, teilte der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Dominik von Stillfried, am Dienstag mit. Die gesamten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten der Jahre 2012 bis 2022 zeigten keine Auffälligkeiten bei den von der AfD genannten Diagnoseschlüsseln.

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Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Martin Sichert, hatte am Montag Daten vorgestellt, die er bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) abgefragt hatte. Seiner Darstellung nach ab dem ersten Quartal 2021 deutlich mehr Sterbefälle unter anderem bei „Plötzlich eingetretenem Tod“ (Diagnoseschlüssel R96.0). Sichert forderte, die Corona-Impfungen auszusetzen, bis ein Zusammenhang ausgeschlossen werden könne. Bei Twitter gab es unter dem Hashtag #plötzlichundunerwartet eine große Diskussion.

Das ZI wies Sicherts Darstellung zurück und teilte mit, der scheinbare Anstieg sei eine logische Konsequenz der Datenauswahl durch die AfD. Es handele sich um einen „Kohorten-Effekt“. Denn für die Analyse seien nur die Daten derjenigen abgefragt worden, die im Jahr 2021 krankenversichert waren. Wer 2021 noch im System der Krankenversicherung war, für den kann logischerweise in den Jahren vorher auch gar keine Todesdiagnose gestellt worden sein, so die Erklärung für den steilen Anstieg der Zahlen ab 2021. Dass bei dieser Kohorte in der Statistik in geringer Zahl auch Kodierungen für Todesfälle in Vorjahren auftauchen, dabei könne es sich nur um Fehler bei der Eingabe oder Übertragung handeln.

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RND/dpa

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