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Nach Moskaus Zusage in Gesprächen

Pentagon warnt vor neuer russischer Offensive: Kein Abzug von Kiew, sondern „Repositionierung“

John Kirby, Sprecher des Pentagon, spricht während eines Briefings im Pentagon.

John Kirby, Sprecher des Pentagon, spricht während eines Briefings im Pentagon.

Washington. Das US-Verteidigungsministerium sieht die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen im Norden der Ukraine deutlich zu drosseln, als taktisches Manöver und warnt vor einer neuen Militäroffensive in anderen Landesteilen. Man dürfe sich trotz der russischen Erklärung „nichts vormachen“, sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Dienstag. Es sei bislang nur zu beobachten, dass sich „eine sehr kleine Zahl“ russischer Truppen nördlich von Kiew von der Hauptstadt wegbewege. „Wir sind nicht bereit, die russische Begründung zu glauben, dass es ein Abzug ist“, sagte er.

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Es sei möglich, dass die Soldaten dort nur abgezogen würden, um in einem anderen Teil der Ukraine, etwa der umkämpften östlichen Donbass-Region, eingesetzt zu werden. „Wir glauben, dass es sich um eine Repositionierung handelt, nicht um einen Abzug, und dass wir alle vorbereitet sein sollten, eine größere Offensive gegen andere Teile der Ukraine zu erwarten“, sagte Kirby.

Ukraine-Krieg: Es kommt Bewegung in die Friedensgespräche
HANDOUT - 29.03.2022, Türkei, Istanbul: Auf diesem vom Pressedienst des ukrainischen Außenministeriums veröffentlichten Foto hält Recep Tayyip Erdogan (M), Präsident der Türkei, eine Rede zur Begrüßung der russischen (l) und ukrainischen (r) Delegationen vor ihren Gesprächen in Istanbul. Nach neuen Friedensgesprächen mit der Ukraine hat Russland zugesagt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Foto: Uncredited/Ukrainian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Nach direkten Beratungen in Istanbul sprach der russische Unterhändler Wladimir Medinski am Dienstag von konstruktiven Gesprächen.

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Die russischen Streitkräfte seien mit ihrem Versuch, Kiew einzunehmen, „gescheitert“ und befänden sich angesichts der Gegenangriffe der Ukrainer in defensiven Positionen. Russland könne Kiew aber weiter aus der Ferne mit Raketen beschießen, warnte Kirby. „Die Bedrohung für Kiew ist nicht vorbei“, sagte Kirby.

„Große Mehrheit der bei Kiew versammelten Kräfte ist noch dort“

Die USA seien „nicht überzeugt“, dass sich die Bedrohungslage für Kiew infolge der russischen Ankündigung bedeutend verändert habe. Kirby wollte sich nicht dazu äußern, wie viele Soldaten Russland von Stellungen bei Kiew abzieht. „Was ich Ihnen sagen kann ist, dass die große Mehrheit der bei Kiew versammelten Kräfte noch dort ist“, sagte er.

Nach neuen Friedensgesprächen mit der Ukraine hatte Russland am Dienstag zugesagt, seine Kampfhandlungen bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin sagte nach einem Treffen in Istanbul, seine Regierung wolle so Vertrauen aufbauen und weitere Verhandlungen ermöglichen.

RND/dpa

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