E-Paper
US-Verteidigungsministerium

Pentagon über Putins Krieg: Russen „frustriert“ - USA unterstützen Ukraine mit 312 Millionen Euro

Antony Blinken, Außenminister der USA, spricht während einer Pressekonferenz.

Antony Blinken, Außenminister der USA, spricht während einer Pressekonferenz.

Washington. Die russische Militäroffensive in der Ukraine macht nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums langsamer Fortschritte als von Moskau erwartet. „Der Widerstand ist größer, als die Russen es erwartet haben“, sagte der Vertreter des Pentagons am Samstag in einem Briefing für Journalisten. In Bezug auf den Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew sagte er: „Wir haben Hinweise, dass die Russen angesichts des mangelnden Fortschritts in den vergangenen 24 Stunden, vor allem im Norden der Ukraine, zunehmend frustriert sind.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Verfolgen sie alle News im Liveblog +++

Die ukrainischen Truppen leisteten „entschlossenen Widerstand“, sagte er einer vom Pentagon veröffentlichten Mitschrift zufolge weiter. Es gebe bis Samstagnachmittag keine Hinweise, dass es den Russen gelungen sei, eine größere Stadt einzunehmen.

USA unterstützen Ukraine mit Waffen und 350 Millionen Dollar

Die US-Regierung stellt Kiew bis zu 350 Millionen US-Dollar (312 Millionen Euro) zur „sofortigen Unterstützung der Verteidigung der Ukraine“ zur Verfügung. Die militärische Unterstützung werde helfen, sich gegen die Bedrohungen durch Panzer und aus der Luft zu wehren, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag. „Das ist ein weiteres Signal, dass die Vereinigten Staaten zu den Menschen in der Ukraine stehen, während sie ihr souveränes, mutiges und stolzes Land verteidigen“, erklärte Blinken.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mit der neuen Tranche summierten sich die Militärhilfen für die Ukraine seit dem vergangenem Jahr auf eine Milliarde US-Dollar, hieß es weiter. US-Präsident Joe Biden hatte die Auszahlung der neuen Militärhilfen in der Nacht zum Samstag angeordnet. Die USA haben der Ukraine bereits viele Waffensystem und auch Munition geliefert.

Ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums erklärte am Samstag, die neue Lieferung werde auch Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin umfassen. Obwohl der ukrainische Luftraum nun umkämpft sei, könne das US-Militär die Ukrainer weiter mit Lieferungen unterstützen, sagte der Beamte einer Mitschrift des Pentagons zufolge. Er machte keine Angaben dazu, wie die Waffenlieferungen die ukrainischen Streitkräfte derzeit erreichen können.

250 Raketen abgefeuert - Zehntausende russische Soldaten in Ukraine

Die russischen Streitkräfte hätten bis Samstagnachmittag (MEZ) mehr als 250 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Es habe sich zumeist um Kurzstreckenraketen gehandelt, sagte der Vertreter des Pentagons. Entgegen russischer Behauptungen träfen die Geschosse „ohne Zweifel“ auch „zivile Infrastruktur und Wohngebiete“, sagte er einer Mitschrift des Pentagons zufolge. Es sei unklar, ob dies vorsätzlich oder versehentlich geschehe.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die russischen Streitkräfte seien inzwischen mit „Zehntausenden“ Soldaten in die Ukraine einmarschiert. Die Russen hätten inzwischen „mehr als 50 Prozent“ ihrer zusammengezogenen Kampftruppen auf ukrainischem Gebiet, sagte der Vertreter des Pentagons. „Ich denke, es ist sicher anzunehmen, dass es hier um Zehntausende geht, aber ich werde es nicht genauer sagen“, erklärte er einer Mitschrift des Pentagons zufolge.

Russland habe rund um die Ukraine mehr als 150.000 Soldaten zusammengezogen. Dazu gehörten neben den Kampfverbänden auch Einheiten für Logistik und andere Aufgaben. Inzwischen sei davon auszugehen, dass mehr als die Hälfte der Kampftruppen auf ukrainischem Gebiet sei. Am Freitag war das Pentagon noch von einem Drittel ausgegangen. Die Russen konzentrierten ihre Angriffe dabei weiter im Norden auf den Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew, im Osten auf die Großstadt Charkiw, im Süden auf Mariupol und Cherson. Die heftigsten Kämpfe gebe es derzeit in und um Charkiw, sagte er.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken