Papst zurück von Irak-Reise - Kritik an Umgang mit Frauen

Papst Franziskus auf seiner Reise durch den Irak.

Papst Franziskus auf seiner Reise durch den Irak.

Bagdad/Rom. Papst Franziskus hat anlässlich des Weltfrauentages den Umgang mit Frauen kritisiert. Auf dem Rückflug nach einer viertägigen Irak-Reise sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche, er habe es nicht glauben können, als ihm Listen gezeigt worden seien, auf denen Frauen zum Kauf angeboten wurden, so wie es die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Jesidinnen gemacht habe. Am Montagmittag landete die Maschine mit der corona-geimpften Vatikan-Delegation und mehr als 70 Journalisten in Rom.

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Menschenhandel finde überall und auch mitten in Europa statt, sagte Franziskus.. In Rom habe er Frauen getroffen, die ausgenutzt und missbraucht wurden. „Frauen sind mutiger als Männer, das ist so“, sagte der Argentinier.

Das straffe Programm mit Reisen quer durch den Irak sei anstrengend für ihn gewesen, sagte der Pontifex. Großen Eindruck hätten bei ihm vor allem die Ruinen von Gotteshäusern in der während des Krieges gegen den IS zerstörten Stadt Mossul hinterlassen sowie das Treffen mit dem höchsten schiitischen Geistlichen im Irak, Großajatollah Ali al-Sistani.

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Die Begegnung mit dem 90-Jährigen habe ihm „in der Seele gut getan“, sagte Franziskus. Al-Sistani sei ein umsichtiger und weiser Mann und sehr respektvoll bei dem Treffen im südirakischen Nadschaf gewesen. „Bei Besuchen steht er sonst nie auf, aber bei mir ist er zweimal aufgestanden“, sagte Jorge Bergoglio, wie der Papst mit bürgerlichem Namen heißt.

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Ein Dokument, wie bei einem Treffen mit dem Großimam Ägyptens 2019 in Abu Dhabi, gab es diesmal nicht. Damals sei im Vorfeld über sechs Monate hinweg im Geheimen an der Erklärung gearbeitet worden, sagte Franziskus. Er hielt außerdem daran fest, mit anderen Religionen mittels interreligiösen Dialogen weiter „vorwärts zu gehen“.

Auf seiner Irak-Reise hatte Franziskus sich außer mit Al-Sistani auch mit Vertretern des Islams und der Jesiden in der Ebene von Ur im Südirak getroffen. Von dort soll laut der Bibel Abraham stammen, den Juden, Christen und Muslime als Stammvater betrachten. Das Vorhaben steht im Zeichen seiner Enzyklika „Fratelli Tutti“, nach der alle als Menschen Geschwister sind.

Papst Franziskus besuchte als erster Papst den Irak. Vor allem die vom IS-Terror geschundene Christen-Gemeinde in dem Land mit mehr als 38 Millionen Einwohnern hatte seinem Besuch lange entgegen gesehnt. Auf die Einladung der irakischen Botschafterin im Vatikan hin habe man sich für diese Reise entschieden, sagte Franziskus.

Wegen der Corona-Pandemie und der Sicherheitslage in dem Land im Nahen Osten geriet der Plan schnell in die Kritik. Franziskus sagte, ihn habe das Covid-Problem lange beschäftigt. Nach langem Überlegen habe er sich dann entschieden, dorthin zu reisen.

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RND/dpa

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