Die Stimmen zum Requiem im Vatikan

Das sagen deutsche Politiker zur Beisetzung des emeritierten Papstes

Papst Franziskus (oben M) sitzt hinter dem Sarg des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. während der öffentlichen Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. starb am 31.12.2022 im Alter von 95 Jahren im Vatikan.

Papst Franziskus (oben M) sitzt hinter dem Sarg des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. während der öffentlichen Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. starb am 31.12.2022 im Alter von 95 Jahren im Vatikan.

Rom. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist im Petersdom beigesetzt worden. Das teilte der Pressesaal des Heiligen Stuhls am Donnerstag nach der Totenmesse mit. Der Sarg mit dem Leichnam des gebürtigen Bayern war zuvor vom Petersplatz in Rom in die Gruft der Basilika gebracht worden. Von diesem Teil der Trauerfeierlichkeiten war die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als herausragenden Theologen von großer Bescheidenheit gewürdigt. „Er hat den reichen Schatz der katholischen Kirche mit Vernunft und mit Seele an die Gläubigen weitergetragen. Das wird die Erinnerung an ihn prägen“, sagte Steinmeier am Donnerstag nach der Trauermesse für Benedikt in Rom.

Wie geht es nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. weiter?
 Russia Pope Benedict XVI Funeral Mess 8350385 31.12.2022 A priest conducts a funeral mess for former Pope Benedict XVI, in St. Petersburg, Russia. Former pope Benedict XVI, who in 2013 became the first pontiff in six centuries to step down as head of the Catholic Church, died Saturday at the age of 95. Alexander Galperin / Sputnik St. Petersburg Russia PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xAlexanderxGalperinx

Der deutsche Papst hatte mit seinem gesundheitlich begründeten Rücktritt im Februar 2013 Kirchengeschichte geschrieben.

Benedikt sei in der ganzen Welt hoch geachtet gewesen, sagte Steinmeier. Sein Rücktritt habe daran nichts geändert. Er sei sehr dankbar, dass er an der bewegenden Trauerfeier auf dem Petersplatz habe teilnehmen dürfen und dass Papst Franziskus zuvor die deutsche Delegation empfangen habe.

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Steinmeier: Benedikt hat sich der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs verpflichtet

Benedikt sei tief verankert in den katholischen Traditionen gewesen, habe aber immer wieder zum Dialog mit anderen Kirchen und Religionen aufgerufen. „Er selbst hat das Gespräch mit Muslimen und auch mit Juden geführt.“ Steinmeier erinnerte an Benedikts Besuche in Deutschland und seine Rede im Bundestag: „Der erste Papst, der vor dem gewählten Deutschen Bundestag gesprochen hat.“

Was den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche betreffe, so habe sich Benedikt zur Aufarbeitung verpflichtet gesehen. „Eine Aufarbeitung, die anhält und weitergehen muss“, sagte Steinmeier.

Söder: Benedikt XVI. war Philosoph – „und halt ein Bayer“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach der Trauermesse für Papst Benedikt XVI. dessen „große, beeindruckende Lebensleistung“ gewürdigt. „Er war nicht nur einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts, er war ein Philosoph, ein Intellektueller - und er war halt Bayer“, sagte Söder am Donnerstag in Rom. Es sei „kein einfaches Pontifikat“ gewesen. Aber mit seinem Rücktritt 2013 habe Benedikt „Wege eröffnet in der katholischen Kirche, die vorher nicht denkbar waren“. Die Anteilnahme an seinem Tod sei nicht nur „formal“. „Er wird viel herzlicher in Erinnerung bleiben, als die meisten denken“, sagte Söder.

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Dem Bayerischen Rundfunk sagte der CSU-Chef: „Er war unser Papst, so haben wir das empfunden. Er hat immer gesagt, er trägt Bayern in seinem Herzen.“ Bei Begegnungen sei seine erste Frage stets gewesen: „Was gibt‘s Neues aus Bayern.“ Und bei Mitbringseln seien auch „nicht Bilder oder Kerzen“ gefragt gewesen, „sondern ein Geschenkkorb aus Bayern mit Weißwürsten und Weißbier“.

Merz: „Besonders wir Deutschen werden diesen Papst in dankbarer Erinnerung behalten“

CDU-Chef Friedrich Merz hat die Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als bewegend bezeichnet. „Ich bin zutiefst dankbar, dass ich am Requiem zu seinen Ehren in Rom teilnehmen konnte“, sagte Merz am Donnerstag der „Rheinischen Post“. „Besonders wir Deutschen werden diesen Papst in dankbarer Erinnerung behalten“, sagte er. Neben Merz, Steinmeier und Söder war auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) anlässlich der Beisetzung des früheren deutschen Papstes nach Rom gereist. Benedikt war am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

Die Präsidentin des bayerischen Landtags, Ilse Aigner (CSU), nannte Ratzinger im BR einen „wirklich herausragenden Theologen“ und das Requiem für ihn „besonders bewegend“. Er sei „tief mit der bayerischen Heimat verbunden“ gewesen. „Das war seine Herzensheimat.“ Die gemeinsame, oberbayerische Herkunft habe „geholfen, das ein oder andere zu überbrücken“, sagte der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück.

RND/dpa

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