Waffenstillstand zwischen Islamabad und pakistanischer Taliban vereinbart
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Anhänger des gestürzten pakistanischen Premierministers Khan protestieren am 26. Mai 2022 bei einer Anti-Regierungs-Kundgebung
© Quelle: Anjum Naveed/AP/dpa
Islamabad. Die pakistanischen Taliban haben sich mit der Regierung in Islamabad auf einen dauerhaften Waffenstillstand geeinigt. „Es wurde vereinbart, den Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit zu verlängern“, hieß es aus Sicherheitskreisen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag erfuhr.
Afghanische Taliban vermitteln
Eine vorübergehende Waffenruhe zwischen Islamabad und der pakistanischen Dachorganisation der militant-islamistischen Taliban (TTP) war jüngst bis Ende Mai vereinbart worden. Die im Nachbarland herrschenden afghanischen Taliban hatten demnach eine Vermittlerrolle bei den Gesprächen.
Die militant-islamistischen Taliban waren seit Jahren vor allem in den nordwestlichen Grenzgebieten aktiv, bis sie durch Militäroffensiven der pakistanischen Armee zurückgedrängt wurden. Die TTP ist eine Dachorganisation von mehr als einem Dutzend militanter islamistischer Gruppen, die in Pakistan mit mehreren Tausend Kämpfern aktiv sein sollen.
„TTP wird Bedrohung bleiben“
Amir Rana, Experte und Direktor des Pakistan Institute for Peace Studies (PIPS) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die TTP wird auch nach ihrer Entwaffnung und Wiedereingliederung in den Mainstream eine Bedrohung bleiben“.
Nach Einschätzung des UN-Sicherheitsrats konzentriert sich die Gruppe auf eine langfristige Kampagne gegen den pakistanischen Staat. „Was darauf hindeutet, dass Waffenstillstandsvereinbarungen nur begrenzte Erfolgsaussichten haben“, hieß es in einem jüngst veröffentlichen Bericht.
RND/dpa