Debatte um Klimaschutz

Ostbeauftragter Schneider: Kohleausstieg 2030 wäre wünschenswert – aber nur sozialverträglich

Carsten Schneider (SPD), Staatsminister für die neuen Bundesländer und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, spricht.

Carsten Schneider (SPD), Staatsminister für die neuen Bundesländer und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, spricht im Bundestag.

Berlin. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hält einen Ausstieg aus der Kohle­verstromung in Ostdeutschland bereits 2030 für wünschenswert, besteht aber darauf, dass dies sozial­verträglich geschieht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Der Koalitionsvertrag hat gerade in der Klima- und Energiepolitik ambitionierte Ziele formuliert“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Dazu gehört auch ein möglichst früher Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Ein Kohleausstieg, idealerweise schon 2030, könnte dazu einen Beitrag leisten.“ Und die erneuerbaren Energien könnten für die Innovationsfähigkeit der deutschen Industrie eine treibende Kraft sein.

Habeck setzt auf EU-Zusammenhalt bei Kohleausstieg
 Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister / Meeting of the G7 Climate, Energy and Environment Ministers in Berlin, Germany - Robert Habeck, BundeswirtschaftsministerTreffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister / Meeting of the G7 Climate, Energy and Environment Ministers in Berlin, Germany - Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister, Berlin Berlin Deutschland EUREF-Campus *** Meeting of the G7 Climate, Energy and Environment Ministers in Berlin, Germany Robert Habeck, Federal Minister of Economics Meeting of the G7 Climate, Energy and Environment Ministers in Berlin, Germany Robert Habeck, Federal Minister of Economics, Berlin Berlin Germany EUREF Campus

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erhofft sich vom G7-Treffen einen Fortschritt für ein weltweites Ende der klimaschädlichen Kohleverstromung.

Innovative Erneuerbare

Schneider fügte jedoch hinzu, eine solch weitreichende Entscheidung könne nur im Konsens zwischen dem Bund und den betroffenen Ländern erfolgen. Und ob ein derartiger Ausstieg unter den veränderten Bedingungen der Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen für Verbraucher und Industrie möglich sei, würden die gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen zeigen. „Dabei muss nicht nur die Versorgungs­sicherheit, sondern auch die Sozialverträglichkeit nachgewiesen werden“, betonte der SPD‑Politiker.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuletzt einen vorzeitigen Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030 auch in Ostdeutschland ins Spiel gebracht. Ursprünglich war als Datum für den Kohleausstieg das Jahr 2038 festgelegt. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampelkoalition in Berlin allerdings formuliert, „idealerweise“ bis 2030 auszusteigen.

Haseloff: verheerend

Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), kritisierten Habeck daraufhin. „Wir haben die Sicherheit vieler Bundesländer bei der Stromversorgung in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem dadurch gewährleistet, dass die grundlastfähigen Kohlekraftwerke in Brandenburg, Sachsen und in Sachsen-Anhalt liefen“, sagte Haseloff der „Welt“ mit Blick auf die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. In dieser Lage das Ausstiegsdatum 2038 infrage zu stellen, halte er für verheerend. Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt wären von einem vorzeitigen Ausstieg betroffen.

In Nordrhein-Westfalen wird der Kohleausstieg um acht Jahre von 2038 auf 2030 vorgezogen. Dort wird in den nächsten Tagen allerdings eine verschärfte Auseinandersetzung um das Dorf Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier erwartet. Es soll dem Tagebau weichen.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken