„Omikron- und Bürokratiewelle“: Belastung in Hausarztpraxen nimmt stark zu
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Die Omikron-Verbreitung und die Corona-Bürokratie werden laut Hausärzteverband zur Herausforderung.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Berlin. In den Arztpraxen hat sich die Belastung nach Angaben des Deutschen Hausärzteverbandes durch die Omikron-Verbreitung und Corona-Bürokratie massiv gesteigert. „Zwar gibt es regionale Unterschiede, aber die Belastung in den Hausarztpraxen hat wegen Omikron insgesamt deutlich zugenommen“, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die Hausarztpraxen sind am kämpfen. Wir bitten die Corona-Infizierten mit leichten Symptomen, die keine medizinische Hilfe brauchen, nicht in die Praxen zu kommen, damit sie andere, auch vulnerable Gruppen, nicht anstecken.“
„Bürokratie hat sich noch einmal massiv gesteigert“
Es gebe ältere Patienten und Patientinnen, die sich aktuell nicht trauten, zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen aus Angst vor einer Ansteckung. „Da achten die Hausärzte gerade besonders drauf, damit chronische Erkrankungen nicht unbehandelt bleiben“, ergänzte der Verbandschef. „Die Belastung in den Hausarztpraxen wird sich weiter verschärfen, gerade auch weil Omikron glücklicherweise zu insgesamt milderen Verläufen führt, die nicht hospitalisiert werden müssen“, so Weigeldt. „Dann werden die Infizierten hauptsächlich zu den Hausärzten gehen.“
Weigeldt kritisierte die überbordende Bürokratie in den Arztpraxen. „Die Bürokratie hat sich während der Corona-Pandemie noch einmal massiv gesteigert“, bemängelte der Mediziner. „Bei Corona-Impfungen gibt es mittlerweile über 30 verschiedene Ziffern, wie Hausärzte die Impfungen abrechnen sollen. Wir erleben nicht nur eine Omikron-Welle, sondern auch eine Bürokratiewelle.“
Hausärzte und Hausärztinnen müssten knapp 40 Prozent ihrer Arbeitszeit für Bürokratie aufwenden. „Natürlich wollen die Hausärzte die Patientenbehandlung dokumentieren“, sagte Weigeldt dem RND. „Aber die Bürokratie nimmt Überhand und stiehlt Zeit für die Patienten. Das können wir uns nicht mehr leisten.“