Oberbürgermeister Feldmann weist Korruptionsvorwürfe erneut zurück
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Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) ist wegen Korruptionsverdacht angeklagt.
© Quelle: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa
Der wegen Korruptionsverdachts angeklagte Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe erneut zurückgewiesen. Vor dem Frankfurter Landgericht verlas am Donnerstag sein Anwalt knapp zwei Stunden lang eine Erklärung im Namen des 64-Jährigen. Darin hieß es, Feldmann habe als Oberbürgermeister die Arbeiterwohlfahrt (Awo) „an keiner Stelle vorteilhaft behandelt“.
Über die Details des Anstellungsvertrags seiner damaligen Lebensgefährtin als Leiterin einer Awo-Kita habe er zudem nichts gewusst. Deren finanziellen Verhältnisse seien ihm auch nach der Hochzeit im Jahr 2016 nicht bekannt gewesen.
Persönliche Einblicke vor Gericht
Feldmann gab sehr persönliche Einblicke in die Beziehung zu seiner damaligen Lebensgefährtin. Es habe sich um eine „von extremen Höhen und Tiefen geprägte Liebschaft“ gehandelt, die offiziell lange nicht bekannt gewesen sei. Die Heirat sei aufgrund einer von ihm ungewollten Schwangerschaft erfolgt. Er habe eine Abtreibung gewollt, sich damit aber nicht durchsetzen können. Das Paar lässt sich derzeit scheiden.
Die Staatsanwaltschaft wirft Feldmann vor, von der Awo Spendengelder und andere Vorteile angenommen zu haben. Feldmanns Lebensgefährtin soll zu einem deutlich überhöhten Gehalt den Leitungsposten einer Awo-Kita erhalten haben, obwohl sie über keine Führungserfahrung verfügte. Im Gegenzug habe er die Interessen des Sozialverbands wohlwollend berücksichtigen wollen, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Gegen den OB läuft zusätzlich noch bis 6. November ein Abwahlverfahren.
RND/dpa