Achtung, Feuer!
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Kampf gegen die Flammen: Ein Feuerwehrmann löscht einen Waldbrand in Griechenland.
© Quelle: IMAGO/ANE Edition
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine weggeworfene Zigarette oder ein außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer den Wald in Deutschland wieder entzünden wird. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdiensts warnt aktuell vielerorts vor einer hohen Gefahr. Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg ist Vorsicht geboten. Das hängt vor allem mit trockenen Böden und hohen Temperaturen zusammen.
Waldbrände sind gleich mehrfach schädlich für die Erde: Zum einen zerstören sie Bäume, die CO₂ speichern. Zum anderen haben aber auch die Rauchwolken einen Effekt. Erst kürzlich veröffentlichte ein Forschungsteam eine Studie, der zufolge die verheerenden Buschbrände in Australien von Dezember 2019 bis Januar 2020 die Ozonschicht haben schrumpfen lassen. Sie schützt Lebewesen eigentlich vor der schädlichen ultravioletten Strahlung der Sonne. Bei großen, lange andauernden Bränden können laut der Studie aber spezielle Wolken entstehen, die Rauch- und Rußpartikel in die Ozonschicht tragen.
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Rauch- und Rußpartikel, die bei Waldbränden aufsteigen, schädigen die Ozonschicht der Erde.
© Quelle: Boris Roessler/dpa/Symbolbild
Solche Großbrände werden laut einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen zunehmen. Bis 2030 könnte weltweit die Zahl extremer Brände um bis zu 14 Prozent steigen, bis zum Ende des Jahrhunderts sich sogar verdoppeln. Im vergangenen Jahr standen auch in Deutschland große Flächen im Feuer. Das löste eine Diskussion aus, wie gut gerüstet man hierzulande gegen die Brände ist. Viel getan hat sich seitdem aber offenbar nicht: Im Frühjahr beklagten sich Expertinnen und Experten in einer Anhörung des Innenausschusses des Bundestags. Es fehlen demzufolge Löschhubschrauber, die Ausbildung der Feuerwehrleute ist nicht optimal, und manche Kommunen bleiben auf Kosten für Löscheinsätze sitzen.
Ebenso viel ist bei der Prävention zu tun: Die Wälder müssen so vorbereitet werden, dass das Feuer sich nicht unkontrolliert ausbreiten kann. Dafür muss totes Holz entfernt, gemäht und gemulcht werden. Außerdem braucht es Schutzzonen entlang von Zufahrtswegen der Feuerwehr und entlang von Bahnlinien. Noch besser wäre es aber, wenn der Wald erst gar nicht zu brennen beginnt. Also: Seien Sie vorsichtig mit Zigaretten und Lagerfeuern!
Ihr Sebastian Scheffel
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Besser ausleeren: Gefüllte Gießkannen, die im Garten stehen, sind optimale Ablageorte für Eier von Insekten.
© Quelle: Louis Hansel/Unsplash
Steigende Temperaturen und vermehrte Extremwetterereignisse sind für manche Mücken, Zecken und andere Tiere perfekte Bedingungen, um sich in Deutschland auszubreiten. Sie bringen teilweise Infektionskrankheiten mit, zum Beispiel das West-Nil-Fieber, FSME und Legionellose. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat diese Krankheiten untersucht, in einem Bericht dazu aber auch praktische Tipps gegeben.
Im Kampf gegen Stechmücken kann nämlich jede und jeder etwas beitragen. Die Plagegeister legen ihre Eier in stehende Gewässer. Die gibt es in vielen Gärten zuhauf: In gefüllten Gießkannen, Blumentöpfen, Vogeltränken oder im Planschbecken. Die Studienautorinnen und ‑autoren raten deshalb dazu, diese Behältnisse auszuleeren. Kurzfristig erspart man sich damit juckende Mückenstiche – und langfristig neue Krankheiten.
Das macht Hoffnung
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Für klimafreundliche Häuser gibt es ab Juni günstige Kredite.
© Quelle: Mia Bucher/dpa
Seit dem 1. Juni können Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen für den Bau oder den Kauf eines neuen klimafreundlichen Hauses günstige Kredite von der staatlichen Förderbank KfW erhalten. Die Förderung richtet sich nach der Anzahl der Kinder: Eine Familie mit ein oder zwei Kindern kann einen Kredit von bis zu 140.000 Euro zinsgünstig aufnehmen. Diese Summe steigt bis auf 190.000 Euro bei fünf Kindern.
Voraussetzung ist, dass die Gebäude mindestens den Standard „EH40″ erfüllen. Das bedeutet, dass nur 40 Prozent der Energie eines Standardhauses benötigt werden darf. Wer sogar das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ erhält, kann mit ein oder zwei Kindern 190.000 Euro bekommen, mit fünf Kindern bis zu 240.000 Euro. Kritiker halten diese Summer aber für zu gering, nur eine kleine Zielgruppe komme für die Förderung infrage.
Was diese Woche wichtig war
Der Ausblick
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Mikroben könnten dabei helfen, Bäume resilienter gegen Trockenheit zu machen.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Noch einmal zurück zum Wald: Auch ohne Feuer setzt die Trockenheit den Bäumen massiv zu. Statt auf resistentere Baumarten zu setzen, könnte es nun eine andere Lösung für das Problem geben. Eine Forschungsgruppe hat herausgefunden, dass Bäume widerstandsfähiger sind, wenn sie in Kontakt mit bestimmten Mikroorganismen kommen. Sind diese Pilze und Bakterien erfahren im Umgang mit bestimmten Klimabedingungen, kommt auch der einzelne Baum damit besser klar. Das könnte man sich zunutze machen und den Boden unter den Bäumen mit Mikroben „impfen“. Im großen Maßstab sei das in bestehenden Wäldern zwar nicht möglich, räumt die Gruppe ein. Aber in Baumschulen könnte man die Methode für Setzlinge nutzen.
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