Erdogan will mit US-Präsident Biden über Kauf von Kampfjets reden
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Recep Tayyip Erdogan (l), Staatspräsident der Türkei, und Joe Biden, Präsident der USA (Archivbild)
© Quelle: Evan Vucci/AP/dpa
Istanbul. Auf dem Nato-Gipfel in Madrid will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan US-Präsident Joe Biden zu bilateralen Gesprächen treffen. Mit Biden habe man sich in einem Telefonat auf ein Treffen am Dienstagabend oder am Mittwoch geeinigt, sagte Erdogan am Dienstag vor seiner Abreise.
Bei den Gesprächen solle es unter anderem um Kampfjets der USA gehen, um deren Kauf sich die Türkei seit längerem bemüht. Aus dem Weißen Haus hieß es, Biden freue sich darauf, Erdogan auf dem Nato-Gipfel zu sehen, ohne das bilaterale Treffen zu bestätigen.
Verhältnis zwischen USA und Türkei angespannt
Die Beziehungen zwischen beiden Länder sind unter anderem wegen der türkischen Anschaffung des russischen Raketenabwehrsystems S-400 und der Kooperation der USA mit der Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien belastet.
Ankara stuft die YPG als Terrororganisation ein. Auch die Blockadehaltung der Türkei zur Nato-Erweiterung um Schweden und Finnland belastet die Beziehungen. Beobachter vermuten, dass Erdogan die Veto-Drohung neben innenpolitischen Zielen nutzt, um Zugeständnisse der USA zu erwirken.
Streit um Nato-Beitritt: Erdogan spricht mit Schweden und Finnland
Im Streit um die Nato-Aufnahme will sich der türkische Präsident am Dienstag mit dem finnischen Präsidenten und der schwedischen Regierungschefin treffen.
© Quelle: dpa
Erdogan wiederholt Vorwürfe gegen Schweden und Finnland
Erdogan wiederholte seine Vorwürfe gegen Schweden und Finnland, unter anderem die YPG und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu unterstützen. Beide Länder weisen das zurück. Mit dem Vorwurf begründet die Türkei ihre Blockadehaltung. Man wolle keine Worte, sondern konkrete Ergebnisse, sagte Erdogan. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wollte am Dienstag zu dem Thema mit Schwedens Regierungschefin Magdalena Andersson, dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö sowie Erdogan zusammenkommen.
Die Türkei fordert der eigenen Darstellung nach neben der Einstellung der „Unterstützung von Terrororganisationen“ auch die Auslieferung mehrerer Menschen, die in der Türkei unter Terrorverdacht stehen. Außerdem wird die Aufhebung eines Waffenembargos gefordert.
RND/dpa
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