Nach Auszählung von 466 Briefwahlstimmen: SPD bleibt offenbar vor Grünen
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Nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus werden bei einer öffentlichen Auszählung Wahlbriefe im Bezirk Lichtenberg nachgezählt.
© Quelle: Jörg Carstensen/dpa
Die Auszählung von zuvor nicht berücksichtigten Briefwahlstimmen in Berlin hat der SPD bei der Wiederholungswahl in der Hauptstadt offenbar ein verbessertes Ergebnis beschert. Verschiedene Medien, die am Mittwoch vor Ort dabei waren, meldeten anschließend, die SPD habe im Ergebnis der Auszählung ihren Stimmenvorsprung vor den Grünen leicht erhöhen können. Ein amtliches Ergebnis gab es bis zum späten Mittwochnachmittag noch nicht.
Die Panne habe mit dem Ergebnis für die SPD demnach keine relevanten Auswirkungen auf das landesweite Zweitstimmenergebnis. Allerdings könnte das inoffizielle Resultat dennoch – wie es im Fachjargon heißt – Mandatsrelevanz haben. Denn es legt für die Erststimmen im Wahlkreis drei den Schluss nahe, dass es am Ende ein Patt geben könnte zwischen dem CDU-Bewerber Dennis Haustein und der Linken-Kandidatin Claudia Engelmann.
Im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg wurden am Mittwochmorgen die Stimmen von 466 Briefwählern öffentlich ausgezählt, die bei der Wiederholungswahl am Sonntag nicht berücksichtigt wurden.
SPD hatte nur hauchdünnen Vorsprung von 105 Stimmen vor den Grünen
Die Briefe, die von den Wählerinnen und Wählen rechtzeitig abgeschickt worden waren, sollten kurz vor dem Wochenende in dem Bezirk zugestellt werden – sie kamen aber am Ende nicht dort an, wo ausgezählt wurde, und flossen somit zunächst nicht in das Wahlergebnis ein. Das wurde nun nachgeholt: Das Ergebnis der aktuellen Zählung soll dem Bezirkswahlausschuss übermittelt werden.
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Interessant sind die zusätzlichen Stimmen vor allem deshalb, weil nach dem bisherigen vorläufigen Ergebnis der Abgeordnetenhauswahl die SPD auf dem zweiten Platz nur hauchdünn mit 105 Stimmen vor den Grünen auf dem dritten Platz liegt (beide 18,4 Prozent).
„Der Fehler liegt nicht bei der Deutschen Post“
„Der Fehler liegt nicht bei der Deutschen Post, sondern bei der Poststelle des Bezirks“, hatte der Lichtenberger Stadtrat Kevin Hönicke am Vortag zu dem Vorgang getwittert. In den Bezirken sollen die Endergebnisse der Wahl Anfang kommender Woche festgestellt werden. Am 27. Februar kommt dann der Landeswahlausschuss zusammen, um das amtliche Endergebnis für ganz Berlin festzustellen.
Der Wahlsieger CDU (28,2 Prozent) will sich am Freitag mit den Grünen und der SPD zu ersten Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Regierung treffen. SPD, Grüne und Linke wiederum hatten angekündigt, auch Sondierungsgespräche über eine Fortsetzung ihrer Koalition führen zu wollen.
RND/sic/hyd/dpa