Nach Panne bei der Vorwahl in Iowa hagelt es Spott für Demokraten

Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden.

Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden.

Berlin/Des Moines. Seit Wochen blicken die USA auf die ersten richtungsweisenden Vorwahlen in Iowa im Rennen um die kommende Präsidentschaft. Und dann das: Wegen einer Panne stehen die Ergebnisse der demokratischen Kandidaten noch immer aus, obwohl sie schon in der Nacht zu Dienstag hätten verkündet werden sollen. Nicht nur hagelt es nun allenthalben Spott und Kritik, unter den Demokraten ist zudem ein Kampf um die Deutungshoheit der Ergebnisse entbrannt.

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Der frühere Bürgermeister von South Bend, Pete Buttigieg, sagte vor Anhängern in Iowas Hauptstadt Des Moines, nach allen Anzeichen gehe er „siegreich“ in die nächsten Vorwahlen im Bundesstaat New Hampshire, die am kommenden Dienstag stattfinden. Das Wahlkampfteam von Senator Bernie Sanders reagierte prompt und veröffentlichte interne Zählungen, wonach Sanders nach Auszählung von allerdings nur 40 Prozent der Wahlbezirke in Iowa vorn liegt.

Den Angaben des Sanders-Teams zufolge ist Buttigieg an zweiter Stelle, dahinter Senatorin Elizabeth Warren. Der als einer der Favoriten gehandelte Ex-Vizepräsident Joe Biden schaffte es demnach nur auf einen schwachen vierten Platz. Bidens Team war denn auch das erste, das in einem von US-Medien veröffentlichten Schreiben an die Partei in Iowa „erhebliche Mängel“ in dem Auszählungsprozess kritisierte. Man erwarte die Gelegenheit zur Stellungnahme, bevor offizielle Ergebnisse veröffentlicht würden, hieß es in dem Brief.

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Warren-Berater Joe Rospars warnte auf Twitter: „Jedes Wahlkampfteam, das sagt, dass es gewonnen hat oder das unvollständige Zahlen herausgibt, trägt zum Chaos und zur Fehlinformation bei.“ Rospars kritisierte, der Vorwahlprozess in Iowa sei „zusammengebrochen“. Sowohl Menschen als auch die Technik hätten versagt. Der US-Sender CNN sprach von einem „unglaublichen Versagen“.

Für die Republikaner war das Chaos eine willkommene Gelegenheit für Spott. Der Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Brad Parscale, schrieb etwa auf Twitter: „Sie können nicht einmal eine Vorwahl organisieren, wollen aber die Regierung übernehmen.“

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Präsidentensohn Eric Trump goss ebenfalls per Twitter Öl ins Feuer und sah gleich eine Verschwörung: „Lass es dir gesagt sein, sie manipulieren das Ding ... was für ein Durcheinander. Genau deshalb wollen die Menschen nicht, dass die Demokraten unser Land regieren.“

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Mit Sarkasmus reagierte auch Donald Trump Jr., der älteste Sohn des US-Präsidenten. „Überraschende Wendung morgen: Hillary Clinton ist Berichten zufolge die Gewinnerin der Iowa-Vorwahlen“, schrieb er auf Twitter. Damit spielte er auf das denkbar knappe Ergebnis von 2016 an, als Clinton mit einem Vorsprung von lediglich zwei Stimmen Bernie Sanders hinter sich ließ.

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Präsident Donald Trump, sonst um keine verbalen Geschütze verlegen, hielt sich dagegen zunächst zurück, was aber wohl daran lag, dass er geschlafen hatte. Inzwischen reagierte auch er: „Die Demokraten-Vorwahl ist ein absolutes Desaster.“ Nichts funktioniere, genauso als wenn sie das Land regierten.

Viele Twitter-User reagierten ebenfalls wenig dezent. „Ist das schon ‚House of Cards‘?“ fragt etwa jemand. Ein anderer fordert, Technik bei Wahlen möglichst wenig zu verwenden. „Iowa ist ein Musterbeispiel, warum man den Technologielevel bei Wahlen gering halten sollte.“

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen sieht in dem Chaos vor allem einen Gewinner: „Auch wenn es dieses Mal nur organisierte Unfähigkeit sein sollte: Einen größeren Gefallen hätte das Establishment der Demokratischen Partei Trump nicht tun können“, schrieb sie.

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RND/dpa/cz



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