Mit schwimmenden Kraftwerken: Türkische Firma will Energiekrise in der Ukraine lindern
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Der 272 m lange Gas-Frachter „Karmol LNGT Powership Africa“ liegt vor Dakar an der Küste von Senegal. Das neu gebaute Gas-Speicher-Schiff ist das erste Schiff eines Joint Venture zwischen dem in der Türkei ansässigen Unternehmen Karpowership und der japanischen Firma Mitsui OSK Lines (MOL). Das Schiff wird über Gaspipelines mit einem schwimmenden Kraftwerk (Powership) verbunden. Das „Karadeniz Powership Ayşegül Sultan“ liefert mit 220 MW Leistung 15 % des senegalesischen Stroms in das Netz.
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Istanbul. Eine türkische Firma will mit schwimmenden Kraftwerken die Energiekrise in der Ukraine abmildern. Der Strom solle auf Schiffen erzeugt werden, es gehe um eine Leistung von 500 Megawatt, teilte der Elektrizitätsversorger Karpowership am Donnerstag mit. So könne man bis zu eine Million Haushalte in der Ukraine versorgen. Dazu sei eine Absichtserklärung mit dem staatlichen ukrainischen Energieunternehmen ECU geschlossen worden.
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Russland ist vor etwas mehr als elf Monaten in die Ukraine einmarschiert. Seit Oktober werden von der russischen Armee vornehmlich Objekte der kritischen Infrastruktur mit Raketen und Kampfdrohnen angegriffen. Die Ukrainer müssen daher mitten im Winter mit Beschränkungen bei der Strom- und teilweise auch der Wasser- und Wärmeversorgung zurechtkommen.
Auf innovative Lösungen angewiesen
„Das ukrainische Energienetz hat zwölf massive russische Angriffe erlitten“, zitierte die Mitteilung den Geschäftsführer von ECU, Witalij Butenko. Während der Krieg andauert, sei der Bau neuer Kraftwerke zur Wiederherstellung verlorener oder beschädigter Erzeugungskapazität keine praktikable Option. Darum sei man auf innovative Lösungen angewiesen.
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Der Kanzler sagte, es sei richtig, dass Deutschland sich bei der Entscheidung, Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern, nicht habe treiben lassen.
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Die Kraftwerke auf Schiffen könnten demnach vor der Küste Moldawiens und Rumäniens verankert werden und von dort Strom in das ukrainische Netz einspeisen. Laut Karpowership könnte der bereits in 30 Tage geliefert werden. Die Kraftwerke auf den Schiffen könnten mit Flüssiggas, Öl oder Biodiesel betrieben werden.
RND/dpa