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Milliardenschwerer U-Boot-Deal mit Israel vereinbart

Auf dem Gelände der ThyssenKrupp Marine Systems GmbH in Kiel (Schleswig-Holstein) wird das neue U-Boot "Rahav" (l) für die israelische Marine für Erprobungen vorbereitet, rechts liegt U-33, ein neues Boot für die Deutsche Marine. (Archivbild)

Auf dem Gelände der ThyssenKrupp Marine Systems GmbH in Kiel (Schleswig-Holstein) wird das neue U-Boot "Rahav" (l) für die israelische Marine für Erprobungen vorbereitet, rechts liegt U-33, ein neues Boot für die Deutsche Marine. (Archivbild)

Tel Aviv. Israel und Deutschland haben sich nach israelischen Angaben abschließend auf einen milliardenschweren U-Boot-Deal mit ThyssenKrupp in Kiel geeinigt. Es geht demnach um den Kauf von drei U-Booten der neuen Klasse „Dakar“, der wegen Korruptionsvorwürfen bei U-Boot-Geschäften mit Israel jahrelang auf Eis gelegen hatte.

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Das erste U-Boot soll innerhalb von neun Jahren nach Israel geliefert werden, wie das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte. Die Kosten des Geschäfts lägen bei rund drei Milliarden Euro. Die Bundesregierung trage einen Teil der Kosten.

Korruptionsverfahren wegen der U-Boot-Geschäfte

In Israel läuft ein Korruptionsverfahren gegen mehrere Beteiligte wegen der U-Boot-Geschäfte. Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu wurde dazu ebenfalls befragt, galt aber nicht als Verdächtiger. Ihm wurde vorgeworfen, U-Boot-Geschäfte gegen den Willen von Militär und Verteidigungsministerium durchgesetzt zu haben. Die derzeitige Regierung unter Ministerpräsident Naftali Bennett plant außerdem einen Untersuchungsausschuss.

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Allerdings ist Deutschland demnach trotzdem bereit, den Verkauf zu unterstützen. Die Bundesregierung begründete ihr Engagement in der Vergangenheit mit der besonderen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels. In Deutschland wurden Ermittlungen in dem Fall Ende 2020 mangels „hinreichendem Tatverdacht“ im Inland eingestellt.

Vereinbarung aus 2017

Der Kauf der drei U-Boote basiert auf einer Vereinbarung aus dem Jahr 2017 zwischen Israel und Deutschland. In der Vergangenheit wurde das Geschäft nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums mit 1,8 Milliarden Euro veranschlagt.

Deutschland hatte demnach mit bis zu 570 Millionen Euro Zuschuss für den Kauf bis ins Jahr 2027 geplant. Laut „Haaretz“ soll die Bundesregierung nicht bereit gewesen sein, ihren Anteil zu erhöhen.

Kooperation über mehr als 850 Millionen Euro

Die Beteiligten einigten sich laut der offiziellen Mitteilung zudem auf eine strategische Industrie-Kooperation über mehr als 850 Millionen Euro. Das Geld soll in israelische Unternehmen, unter anderem im Verteidigungssektor, investiert werden.

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Israel verfügt bereits über sechs U-Boote aus Kiel. Die drei neuen U-Boote sollen dann nach und nach ältere Modelle ersetzen. Die Lieferungen der U-Boote nach Israel sind umstritten, weil diese nach Experteneinschätzung theoretisch mit Atomwaffen ausgerüstet werden können.

RND/dpa

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