Wählerbefragung

Inflation, Kriminalität, Abtreibung: Was die US-Bürger bei den Midterm-Wahlen bewegte

Ein Wahllokal in Oklahoma.

Ein Wahllokal in Oklahoma.

Washington. Wählerinnen und Wähler in den USA sind vom Zustand ihres Landes und hinsichtlich der Zukunftsperspektiven zutiefst entmutigt. Die hohe Inflation und Sorgen über die Fragilität der Demokratie hatten einen starken Einfluss auf ihre Wahlentscheidungen bei den Zwischenwahlen am Dienstag, wie aus der Wahlanalyse AP VoteCast hervorging, die vom Meinungsforschungsinstitut NORC an der University of Chicago für Fox News und die Nachrichtenagentur AP durchgeführt wurde.

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+++ Alle Entwicklungen zu den Zwischenwahlen in den USA im Liveblog +++

Diese zwei Hauptfaktoren spiegelten die Spaltung der USA in einer Zeit wider, in der die Kontrolle über den Kongress und eine Entscheidung zwischen gravierend voneinander abweichenden Visionen für das Land zur Wahl standen. Das detaillierte Porträt der amerikanischen Wählerschaft basiert auf vorläufigen Ergebnissen der Wählerbefragung, die sich über einen Zeitraum von neun Tagen erstreckte, 90.490 Wählerinnen und Wähler umfasste und mit der Schließung der Wahllokale endete.

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Sorge um Zukunft der Demokratie

Die Hälfte der Befragten gab an, die Inflation habe einen maßgeblichen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung gehabt. Die Preissteigerungen lieferten den Republikanern im Wahlkampf einen Anlass, US-Präsident Joe Biden in Frage zu stellen. Etwas weniger Menschen - 44 Prozent - gaben an, die Zukunft der Demokratie sei ihre primäre Sorge gewesen. Biden hatte im Wahlkampf für das erste große Votum seit dem Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021 vor einer Gefährdung der Demokratie durch Republikaner gewarnt, von denen viele weiterhin Zweifel am Wahlsystem der USA verbreiten und die haltlosen Behauptungen von Ex-Präsident Donald Trump spiegeln, Biden sei durch Wahlbetrug an die Macht gekommen.

Vor dem Hintergrund der gewachsenen Polarisierung in den USA gaben grob drei Viertel der Befragten an, das Land bewege sich in die falsche Richtung. Dieser Wert ist höher als bei den Midterm-Wahlen 2018 und der Präsidentschaftswahl 2020.

Mit Blick auf die Inflation im Land beschrieb ein Drittel der Wähler, ihre Familien fielen finanziell zurück. Dies stellt nahezu eine Verdoppelung gegenüber den Angaben vor zwei Jahren dar. Ein ähnlich großer Anteil gab an, nicht sicher zu sein, mit den eigenen Ausgaben Schritt halten zu können. In der Frage, ob Biden - wie von den Republikanern konstatiert - für die Preissteigerungen verantwortlich ist, zeigte sich indes eine Spaltung. Etwa die Hälfte der Befragten sah in seiner Politik den Anlass für die Preissteigerungen, fast ebenso viele sagten, die Inflation liege außerhalb der Kontrolle des Präsidenten.

Abtreibungsfrage beschäftigt Wählerinnen und Wähler

Die Demokraten versuchten im Wahlkampf auch die Entrüstung ihrer Wählerschaft über die Abschaffung des grundlegenden Rechts auf Abtreibung durch den Obersten Gerichtshof zu mobilisieren. Insgesamt gaben sieben von zehn Wählern an, das Urteil habe bei ihren Entscheidungen bei den Midterm-Wahlen eine Rolle gespielt. Etwa sechs von zehn Befragten sagten, sie seien wütend über oder enttäuscht von der Entscheidung. Knapp vier von zehn Wählerinnen und Wählern zeigten sich erfreut. Etwa sechs von zehn sagten, sie seien für ein Gesetz, das landesweit Zugang zu legalen Abtreibungen garantiere.

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Für die meisten Wähler war auch das Thema Kriminalität ein wichtiger Faktor. Die Hälfte war der Ansicht, die Regierung Bidens habe die USA unsicherer gemacht.

Etwa vier von zehn Wählern sagten, sie seien „sehr“ zuversichtlich, dass die Stimmen bei den Zwischenwahlen akkurat gezählt würden - eine Verbesserung gegenüber dem Wert bei der Präsidentschaftswahl 2020 - trotz der Sorgen um die Demokratie.

RND/AP

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