Macron nach Mord an Geschichtslehrer: „Eindeutig islamistischer Terroranschlag“

Die blutige Attacke auf einen Geschichtslehrer in einem Pariser Vorort war laut Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron ein islamistischer Terroranschlag.

Die blutige Attacke auf einen Geschichtslehrer in einem Pariser Vorort war laut Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron ein islamistischer Terroranschlag.

Der Mord an einem Geschichtslehrer vor einer Schule in einem Pariser Vorort schockiert Frankreich. Staatspräsident Emmanuel Macron machte sich vor Ort ein Bild der Lage und gab öffentlich bekannt, dass es sich dabei „eindeutig um einen islamistischen Terroranschlag“ handle. „Einer unserer Mitbürger wurde ermordet, weil er lehrte, weil er seinen Studenten Meinungsfreiheit beibrachte“, erklärte Macron.

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Er rufe nun alle Landsleute dazu auf, zusammenzustehen. „Denn wir sind in erster Linie Bürger, die durch die gleichen Werte, eine Geschichte, ein Schicksal vereint sind. Diese Einheit ist unabdingbar“, fuhr der französische Präsident laut der französischen Zeitung „Le Monde“ fort. „Sie können auf meine Entschlossenheit zählen“, schloss Macron, der nach seinem Treffen mit dem pädagogischen Team der Schule sichtlich gerührt schien.

Der Vorfall hatte sich im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine am Freitagnachmittag ereignet. Berichten zufolge wurde der Mann auf offener Straße angegriffen und enthauptet. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Im angrenzenden Eragny sei der Verdächtige erschossen worden, nachdem er sich bedrohlich verhalten habe, sagte ein Polizeiermittler. Er habe neben seinem Messer auch eine sogenannte Soft Gun mit Plastikkugeln bei sich gehabt und sich geweigert, die Waffen niederzulegen.

Vor seinem Tod habe der Lehrer mit seinen Schülern über Karikaturen des Propheten Mohammed diskutiert und deshalb Drohungen erhalten, sagte ein Ermittler der Nachrichtenagentur AP, der nicht namentlich genannt werden wollte. Nach französischen Medienberichten soll es sich bei dem mutmaßlichen Angreifer um einen 18-jährigen in Moskau geborenen Tschetschenen handeln. Bestätigt wurde das von der Polizei zunächst nicht. Zahlreiche Tschetschenen haben seit den Kriegen in der russischen Teilrepublik in den 1990er- und 2000er-Jahren Asyl in Frankreich erhalten.

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Macron: „Sie werden damit nicht durchkommen“

Macron nannte keine Details zum Tatablauf und verwies auf die Staatsanwaltschaft, die sich in einigen Stunden äußern werde. „Sie werden damit nicht durchkommen“, sagte er mit Blick auf Gewalt und Terroristen. „Der Islamismus führt einen Krieg gegen uns: Wir müssen ihn mit Gewalt aus unserem Land vertreiben“, sagte Rechtsaußenpolitikerin Marine Le Pen auf Twitter.

Bildungsminister Jean-Michel Blanquer schrieb im Netz von einem Angriff auf die Republik: „Unsere Einheit und Entschlossenheit sind die einzige Antwort auf die Ungeheuerlichkeit des islamistischen Terrorismus.“ Einen Lehrer anzugreifen bedeute, alle französischen Bürger und die Freiheit anzugreifen, twitterte der Präsident der Nationalversammlung, Richard Ferrand.

Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert. Frankreichs Regierung hat den Kampf gegen den Terror zu einer Toppriorität gemacht und warnt immer wieder, dass die Gefahr von Terrorangriffen sehr hoch sei. Im Januar 2015 hatten Extremisten nach der Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ überfallen und zahlreiche Redaktionsmitglieder getötet. Das Blatt veröffentlichte jungst wieder solche Karikaturen. Daraufhin wurden vor dem früheren Büro des Magazins zwei Menschen niedergestochen, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

RND/ka/dpa/AP


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