Klimaaktivistin sprach von Polizeigewalt

„Unverständlich“: Polizei kritisiert Lützerath-Aussagen von Greta Thunberg

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg im von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleort Lützerath.

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg im von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleort Lützerath.

Die Aachener Polizei hat irritiert auf Aussagen von Greta Thunberg am Rande ihres Besuchs in Lützerath reagiert. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hatte am Freitag das Vorgehen der Polizei bei der Räumung des Dorfes scharf kritisiert. „Es ist empörend, wie die Polizeigewalt ist“, sagte Thunberg.

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+++ Alle Entwicklungen zur Räumung von Lützerath im Liveblog +++

Der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach wies den Vorwurf zurück. „Es ist mir unverständlich, wie sie zu ihrer erstaunlichen Beurteilung kommt“, sagte er dem „Spiegel“. „Den größten Teil ihres Aufenthalts hat sie genutzt, um mit der Presse zu sprechen und Statements zu geben. Während fast neben ihr sehr behutsam von Polizistinnen und Polizisten daran gearbeitet wurde, Aktivisten vom Gelände zu bringen“, wird Weinspach zudem in einer am späten Abend veröffentlichten Pressemitteilung zitiert.

Thunberg: „Es ist entsetzlich zu sehen, was hier passiert“

Thunberg besichtigte am Freitag das Dorf und den Krater des Braunkohletagebaus und hielt dabei ein Schild mit der Aufschrift „Keep it in the ground“ (Lasst es im Boden) hoch. „Es ist entsetzlich zu sehen, was hier passiert“, sagte Thunberg. Die Klimaaktivistin aus Schweden besuchte den Ort Lützerath nach Angaben der Polizei in Begleitung einer Bundestagsabgeordneten der Grünen. Das Bundestagsbüro von Kathrin Henneberger bestätigte am Abend, dass Thunberg die Abgeordnete begleitet habe, die demnach als parlamentarische Beobachterin vor Ort ist.

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„Peinlich für Deutschland“: Greta Thunberg kritisiert Räumung von Lützerath

Am Donnerstag hat die Polizei den Hof „Paula“ mit gewaltbereiten Aktivisten geräumt. Außerdem wurde Klimaaktivistin Neubauer von Einsatzkräften weggetragen.

Am Samstag nimmt Thunberg an einer Kundgebung gegen den Abriss des Dorfes teil. Zu der Demonstration im Nachbarort Keyenberg, der wie Lützerath zu Erkelenz gehört, erwartet die Polizei 8000 Teilnehmer. Das Motto der Demonstration ist „Räumung verhindern! Für Klimagerechtigkeit“.

„Die Situation in Lützerath ist eine riesige internationale Blamage für die Bundesregierung“, sagte Thunberg vorab der Deutschen Presse-Agentur in Köln. „Seit Jahren verteidigen Menschen Lützerath als Teil einer globalen Gerechtigkeitsbewegung. Die Tatsache, dass Menschen aktiv werden, ist ein Zeichen der Hoffnung.“ Die 20-Jährige rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Demonstration zu beteiligen.

In dem zu Erkelenz gehörenden Ort am Rande des rheinischen Braunkohlereviers zeichnete sich am Freitag schon das Ende der am Mittwoch begonnenen Räumung ab. In den Häusern und auf den Dächern der Gebäude seien keine Aktivisten und Aktivistinnen mehr, teilte die Polizei am Abend mit. Weiter geräumt werden müssen aber noch ein Tunnel mit zwei Aktivisten und mehrere Baumhäuser. Wenn das Dorf abgerissen ist, will der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern.

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RND/dpa/seb

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