Liz Truss offiziell entlassen – als Premierministerin mit kürzester Amtszeit der Geschichte
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Liz Truss gibt ihr letztes Statement als britische Premierministerin vor dem Amtssitz in 10 Downing Street in London.
© Quelle: IMAGO/i Images
London. Liz Truss ist nicht mehr britische Premierministerin. Auf den Tag genau sieben Wochen nach ihrem Amtsantritt reichte die 47-Jährige am Dienstag bei König Charles III. ihren Rücktritt ein. Das teilte der Palast am Dienstag nach einem Treffen des Staatsoberhaupts mit Truss im Londoner Buckingham-Palast mit.
Unmittelbar danach hat der Monarch ihren Nachfolger Rishi Sunak formell mit der Regierungsbildung beauftragt. Charles ist weniger als zwei Monate im Amt und erlebt bereits seinen zweiten Premier.
Premierminister Sunak soll Großbritannien wieder auf Kurs bringen
Inmitten schwerer Wirtschaftsturbulenzen soll der neue britische Premierminister Rishi Sunak Großbritannien wieder auf Kurs bringen.
© Quelle: Reuters
Truss: Großbritannien muss seine „Brexit-Freiheiten“ ausnutzen
Truss hat bei ihrem Abschied aus der Downing Street ihre gescheiterte Steuerpolitik verteidigt. „Aus meiner Zeit als Premierministerin bin ich mehr überzeugt denn je, dass wir mutig sein müssen angesichts der Herausforderungen, denen wir uns gegenüber sehen“, sagte Truss am Dienstag in ihrem letzten Statement in der Downing Street. Sie glaube noch immer an Wirtschaftswachstum durch niedrige Steuern. Das Land müsse seine „Brexit-Freiheiten“ ausnutzen, um Dinge anders anzugehen.
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Truss zitierte den Philosophen Seneca mit den Worten: „Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, sind die Dinge schwierig.“
Britische Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit der Geschichte
Es sei eine große Ehre gewesen, die Nation in der Staatstrauer für Queen Elizabeth II. anzuführen und den neuen Monarchen König Charles III. im Amt zu begrüßen. Außerdem habe ihre Regierung „schnell und entschieden“ gehandelt, um Haushalte angesichts explodierender Energiepreise zu entlasten und Unternehmen vor der Pleite zu bewahren. Das durch ihre Politik ausgelöste Chaos an den Finanzmärkten ließ Truss unerwähnt.
Die scheidende britische Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit der Geschichte wünschte ihrem Nachfolger Rishi Sunak viel Erfolg. Truss hatte am Donnerstag ihren Rücktritt angekündigt. Sie hatte mit radikalen Steuerreformen heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst. Auch aus der eigenen Konservativen Partei wurde sie deshalb scharf kritisiert und verlor ihre Autorität. Am Montag kürten die Tories dann Sunak zum neuen Parteichef und künftigen Premierminister.
RND/dpa