Bundesfinanzminister Lindner: „Meine Hauptsorge ist, dass die Inflation dauerhaft galoppiert“
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„RND vor Ort“ mit Bundesfinanzminister Christian Lindner.
© Quelle: RND
Hannover. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat davor gewarnt, dass die Inflation im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise außer Kontrolle gerät. „Meine Hauptsorge ist, dass sich die Inflation aus ihrer Verankerung lösen könnte, dass sie dauerhaft galoppiert und man sie nicht unter Kontrolle bekommt“, sagte er beim Talk „RND vor Ort“ des RedaktionsNetzwerks Deutschland in Hannover.
„Inflation ist das größte wirtschaftliche Risiko, weil es zur Verarmung führt, verhindert, dass neu investiert wird, und weil auch der Preis nicht mehr eine Knappheit anzeigt. Deshalb ist die Bekämpfung der Inflation die große Priorität. Sie darf sich nicht aus ihrem Anker lösen“, so Lindner. Allerdings könne die Bundesregierung zielgerichtet handeln und werde das auch tun, etwa mit Hilfe der beschlossenen Entlastungspakete oder dem Versuch, „Zufallsgewinne“ bei Energieversorgern abzuschöpfen. Die Bürger seien nicht schutzlos.
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Lindner: Dass Bürger an Wohlstand einbüßen, lässt sich nicht verhindern
In diesem Zusammenhang appellierte Lindner an die Arbeitgeber, von der Möglichkeit einer steuer- und abgabenfreien Einmalzahlung von bis zu 3000 Euro an ihre Beschäftigten Gebrauch zu machen. „Ich hoffe, dass sehr viele Arbeitgeber die Möglichkeit nutzen“, sagte er. Eine solche Einmalzahlung könne „gerade in Zeiten steigender Preise eine wichtige Brücke sein“. Auch sei mit weiteren Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank als Gegenmittel zu rechnen.
Der Bundesfinanzminister erklärte zugleich, dass die Möglichkeiten des Staates beim Dämpfen der Krise begrenzt seien. „Wir können nur einen Stoßdämpfer zusagen“, sagte er mit Blick auf drohende Insolvenzen, sowie individuelle soziale Härten und wirtschaftliche Strukturbrüche abmildern. Dass alle Bürger an Wohlstand einbüßten, lasse sich nicht verhindern.
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