Kommentar zum Lehrermangel

Jetzt sind auch unkonventionelle Lösungen gefragt

Der Lehrermangel war vorhersehbar.

Der Lehrermangel war vorhersehbar.

Berlin. Den wohl treffendsten Kommentar zum aktuellen Schulmonitor, wonach der Mangel an pädagogischem Personal von den Schulleitern als die größte Herausforderung gesehen wird, lieferte die Bildungsgewerkschaft GEW: Die Bundesländer hätten es verpasst, den Generationenwechsel in den Schulen zu planen und zu koordinieren.

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So knapp, so richtig. Tatsächlich ist der Lehrermangel nicht plötzlich vom Himmel gefallen, sondern zeichnete sich – ähnlich wie bei den Medizinern – wegen der demografischen Entwicklung bereits seit Jahren ab. Weil das Denken und Handeln über die Grenzen von Wahlperioden hinaus in Deutschland aber gefährlich unterentwickelt ist, wurde nicht genug getan, um die drohende Misere zu verhindern oder wenigstens abzumildern.

Allerdings hilft jetzt kein Lamentieren. Die Probleme müssen gelöst werden, weil sonst eine Kettenreaktion ausgelöst wird: Wenn das Schulsystem versagt, wird der ohnehin bereits bestehende Fachkräftemangel in praktisch allen Branchen noch massiv verschärft.

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Unbestritten ist, dass es weiterhin zu wenig Lehramtsstudienplätze gibt und die Abbrecherquote zu hoch ist, was unter anderem auf überfüllte Seminare und zu wenig Betreuung im Praxissemester an den Schulen zurückgeführt wird. Hier braucht es dringend Verbesserungen. Sinnvoll wäre auch, den Numerus clausus zumindest als alleiniges Kriterium für die Aufnahme eines Studiums abzuschaffen und ernsthaft darüber nachzudenken, die Dauer der Ausbildung zu verkürzen und die Lehrbefähigung schon mit dem Bachelor zu erteilen.

Kurzfristig muss auch in den Schulen selbst einiges getan werden. Der Einsatz von Assistenzkräften oder ausländischen Lehrkräften kann für Erleichterung sorgen. Und in Ganztagsschulen sollten sich die Schulen mehr Unterstützung von außen holen. Nähkurs oder Tischtennis-AG können auch von Seniorinnen und Senioren geleitet werden.

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