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Appell an Ärztinnen und Ärzte

Lauterbach zu Putins Krieg: „Müssen mit dem Schlimmsten rechnen“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei der Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei der Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz.

Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit vielen verletzten und behandlungsbedürftigen ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland. „Wir müssen hier mit dem Schlimmsten rechnen“, sagte Lauterbach bei einer Veranstaltung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Donnerstag in Berlin.

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„Wir müssen mit Verwundeten rechnen, wir müssen mit Versehrten rechnen, wir müssen mit Verletzten rechnen.“ Lauterbach rief die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland zur Hilfe auf: „Machen Sie mit bei dieser humanitären Aufgabe!“

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Angesichts der enormen Herausforderungen arbeite sein Haus unter anderem mit dem Innen- und dem Außenministerium zusammen. Derzeit werde noch versucht, Medikamente in die Ukraine zu bringen. „Meine Gedanken sind insbesondere bei den vielen Kindern, die betroffen sind“, sagte Lauterbach.

„Wir müssen alles tun, was wir können.“ Lauterbach zeigte sich dankbar, dass die Ärzteschaft ihre Bereitschaft zur Hilfe erklärt habe. KBV-Chef Andreas Gassen betonte: „Die Praxen stehen bereit, sich um diese Menschen zu kümmern.“

Laut den Vereinten Nationen sind inzwischen mehr als eine Million Menschen geflüchtet, bis zu zehn Millionen könnten es nach UN-Schätzung werden. Auch die EU-Kommission rechnet mit mehreren Millionen Kriegsflüchtlingen, die nach einem Beschluss der Mitgliedstaaten vom Donnerstag schnell und unkompliziert aufgenommen werden sollen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte eine faire Verteilung. „Die Bundesregierung muss sich jetzt für eine geordnete und gerechte Verteilung der Kriegsflüchtlinge innerhalb der EU einsetzen“, sagte der amtierende Vorsitzende der Innenministerkonferenz am Donnerstag in München. Die große Solidarität in den EU-Mitgliedstaaten stimme ihn hoffnungsvoll, dass dies auch klappe.

Innerhalb Deutschlands könne er sich eine Verteilung nach dem Königsteiner Schlüssel vorstellen, sagte Herrmann. Außerdem sei eine möglichst lückenlose Registrierung der Flüchtlinge erforderlich, beispielsweise im Rahmen von Grenzkontrollen. Der Königsteiner Schlüssel regelt, wie etwa finanzielle Lasten unter den Bundesländern verteilt werden. Für den Anteil, den ein Land danach tragen muss, sind das Steueraufkommen und die Bevölkerungszahl entscheidend.

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Bayern plane derzeit die Aufnahme von bis zu 50 000 Ukrainer. „Da die Entwicklungen schwer vorhersehbar sind, stellen wir uns aber auch auf die doppelte Anzahl an Kriegsflüchtlingen ein“, betonte Herrmann.

RND/dpa

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