Laut UN bislang knapp 120.000 ukrainische Geflüchtete
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Ukrainer stehen an der polnischen Seite in Medyka an der Grenze an um zurück in ihre Heimat Ukraine zu kommen. Gleichzeitig verlassen viele Ukrainer nach Militäraktionen Russlands auf ukrainischem Staatsgebiet das Land.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Warschau. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am Donnerstag sind nach UN-Angaben fast 120.000 Menschen in Nachbarländer geflohen. Eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Shabia Mantoo, sagte, fast 116.000 Menschen hätten inzwischen eine internationale Grenze überschritten, aber die Lage ändere sich stündlich. Nach Angaben der Regierung in Warschau vom Samstag gelangten binnen 48 Stunden mehr als 100.000 Ukrainer allein nach Polen.
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Polen hat erklärt, seine Grenzen seien für flüchtende Ukrainer geöffnet, auch für solche ohne offizielle Papiere. Das Land habe einen Sanitätszug entsandt, der Kriegsverletzte aus Mostyska im Westen der Ukraine abholen und zur Behandlung nach Warschau bringen solle, erklärte ein Regierungsvertreter am Samstag. Der Zug startete in der Grenzstadt Przemysl, vier seiner Waggons enthielten humanitäre Hilfe für den ukrainischen Bezirk Lwiw.
Manche Ukrainer wollen in ihre Heimat und kämpfen
Auf der polnischen Seite der Grenze kamen vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Männern im wehrfähigen Alter am Donnerstag das Verlassen des Landes verboten. Einige Männer überquerten die Grenze aber in Richtung Ukraine, um in ihrer Heimat gegen die russischen Angreifer zu kämpfen.
Die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, Kelly Clements, sagte am Samstag in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN, die Flüchtenden würden von örtlichen Gemeinden und Behörden fantastisch aufgenommen. Das UNHCR habe aber große Sorge vor dem, was noch kommen werde. Die UN-Behörde erwartet, dass bis zu vier Millionen Menschen aus der Ukraine flüchten könnten, sollte sich die Lage weiter verschlechtern.
Die meisten Flüchtlinge suchen in Polen und Moldau Zuflucht, andere reisen nach Rumänien, in die Slowakei oder nach Ungarn aus. Am polnisch-ukrainischen Grenzübergang Medyka bildete sich eine 15 Kilometer weit zurückreichende Fahrzeugschlange, wie der Sender TVN24 unter Berufung auf Augenzeugen berichtete.
RND/AP