Landtagswahl in NRW: Sorge vor Desinformation wächst
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4M77AQ5EJ5CSVELC3IJ7KKRFUY.jpg)
Landtagswahl 2022 NRW: 06.05.2022 Drei Wahlplakate in Oberhausen. In der nordrhein-westfälischen Bevölkerung gibt es offenbar eine wachsende Sorge vor Wahlmanipulationen im Vorfeld der am kommenden Sonntag anstehenden Landtagswahl.
© Quelle: IMAGO/Revierfoto
Düsseldorf. In der nordrhein-westfälischen Bevölkerung gibt es offenbar eine wachsende Sorge vor Wahlmanipulationen im Vorfeld der am kommenden Sonntag anstehenden Landtagswahl. In einer Umfrage erklärten 83 Prozent der Befragten aus NRW ihre Sorge davor, dass politisch motivierte Desinformationskampagnen das Wahlergebnis verfälschen könnten, wie die Landesanstalt für Medien NRW als Auftraggeberin der Erhebung am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Damit sei im Vergleich zur Bundestagswahl vom September 2021 die Zahl der Bürger, die solche Manipulationen befürchten, gestiegen. Damals hatten 78 Prozent der bundesweit Befragten entsprechende Sorgen geäußert.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte den Angaben nach Mitte April 1.000 private Internetnutzer ab 14 Jahren in NRW. Die Online-Umfrage fand Mitte April statt.
Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen: Wüst will Ministerpräsident bleiben
Den Umfragen zufolge gäbe es derzeit wohl keine Mehrheit für eine Wiederauflage des schwarz-gelben Bündnisses.
© Quelle: Reuters
Erfreulich sei, dass die befragten Bürger mittlerweile stärker auf politische Desinformationen reagierten, wenn sie diesen begegnen, hieß es. Das trifft den Angaben zufolge vor allem bei jungen Menschen zu. Bei den Unter-25-Jährigen, die auf eine mutmaßlich politisch-motivierte Desinformation im Internet getroffen seien, setzten sich 83 Prozent näher mit der entsprechenden Nachricht auseinander. 59 Prozent gaben an, schon einmal die Informationsquelle überprüft zu haben, ein Drittel (34 Prozent) meldete dies dem genutzten Portal.
Informationsquellen für Landtagswahl: Soziale Medien verlieren an Bedeutung
Die Medienstiftung verweist darauf, dass Internet und Social-Media-Plattformen als Informationsquellen zur NRW-Landtagswahl anscheinend weniger gefragt sind. 42 Prozent der Befragten gaben an, sich im Radio zur Landtagswahl zu informieren. Tendenziell sei der Anstieg in diesem Bereich vor allem bei den Unter-44-Jährigen zu beobachten. Weniger genutzt wurde dagegen das Internet im Vergleich zur Befragung vor der Bundestagswahl (41 gegenüber 48 Prozent). Auch die Sozialen Medien wurden der Erhebung zufolge weniger konsultiert (15 gegenüber 22 Prozent). Selbst in der Gruppe der Befragten unter 25 Jahren spielten Social Media bei der anstehenden Landtagswahl eine tendenziell geringere Rolle als vor der Bundestagswahl 2021 (35 gegenüber 54 Prozent).
„Zur Meinungsfreiheit gehört vor allem auch, andere Meinungen zuzulassen. Aber auch diese Freiheit ist nicht grenzenlos“, sagte der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid. Um gezielte Desinformationen zu bekämpfen, sei es wichtig, dass jeder Bürger hinterfragt, wer welche Information verbreitet.
RND/epd