Lambrechts Pannenserie: Pumps im Wüstensand, Silvestervideo und Hubschrauberaffäre
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Christine Lambrecht beim Truppenbesuch in Mali.
© Quelle: picture alliance/dpa
Wiederholt hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in den vergangenen Monaten große Kritik auf sich gezogen – sei es wegen ihres bemerkenswerten Silvestervideos, eines Auftritts mit Pumps im Wüstensand oder wegen eines Hubschrauberflugs mit ihrem Sohn. Ein Überblick.
Silvestervideo
In einem an Silvester auf ihrem privaten Instagramaccount veröffentlichten Video bilanzierte Lambrecht das Jahr 2022, ihre Worte gingen aber mehrfach im Pfeifen von Raketen und explodierenden Böllern unter. Das Jahr habe alle vor unglaubliche Herausforderungen gestellt, sagte Lambrecht. Und: „Mitten in Europa tobt ein Krieg. Und damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte. Viele, viele Begegnungen mit interessanten, mit tollen Menschen.“ Das Video wirkte, als sei es spontan entstanden.
Die Kritik war anschließend massiv: „Das Video zeigt noch mal deutlich, dass sie die Falsche in diesem zentralen Amt ist – und das in diesen Kriegszeiten in Europa“, sagte etwa Unionsfraktionsvize Johann Wadephul dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) über Lambrecht.
Hubschrauberaffäre
Mitte April 2022 nahm Lambrecht bei einem Flug mit einem Regierungshubschrauber zu einem Truppenbesuch in Norddeutschland ihren 21-jährigen Sohn mit. Am nächsten Tag ging es mit dem Auto zum Urlaub nach Sylt weiter. Öffentlich geworden war der Flug, weil Lambrechts Sohn ein Foto von sich in dem Hubschrauber bei Instagram gepostet hatte. Die Ministerin hatte nach Angaben ihres Ministeriums den Mitflug des Sohnes ordnungsgemäß beantragt und die Kosten voll übernommen.
Trotzdem sorgte das Foto für Diskussionen und Kritik – die vor allem nicht abebben wollte, weil sich Lambrecht und ihr Ministerium zunächst beharrlich weigerten, Auskunft über Details zur Entstehung und Veröffentlichung des Fotos zu geben. Im November bestätigte schließlich eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums, dass Lambrecht das viel diskutierte Foto von ihrem Sohn im Bundeswehrhubschrauber selbst gemacht hatte.
Mit Pumps im Wüstensand
Kritik zog die Verteidigungsministerin auch auf sich, weil sie bei einem Truppenbesuch in Mali im April 2022 Pumps im Wüstensand trug. Die Kleidungswahl sei zwar Entscheidung der Ministerin, kritisierten einige damals, allerdings würden viele Soldatinnen und Soldaten eine solche Optik als Distanz der Ministerin zu ihrer Arbeit wahrnehmen.
Interne Details ausgeplaudert
Ärger handelte sich Lambrecht auch ein, weil sie im Mai 2022 SPD-interne Überlegungen ausgeplaudert hatte, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser 2023 bei der hessischen Landtagswahl antreten soll. „Ich setze darauf, dass Nancy Faeser nicht nur Spitzenkandidatin wird, sondern auch die erste Ministerpräsidentin in Hessen“, sagte sie damals im Interview mit dem Nachrichtenportal „t-online“. In Koalitionskreisen sorgte die Äußerung Lambrechts zu den Zukunftsplänen von Faeser für Verwunderung. Die Opposition kritisierte, Lambrecht erkläre die Innenministerin „endgültig zu einer Ministerin auf Abruf“.