„Kriegen wir finanziell gewuppt“: Lars Klingbeil kontert Maischberger-Kritik
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SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil.
© Quelle: imago images/Mike Schmidt
Berlin. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat nachdrücklich versichert, dass alle Vorhaben der künftigen Ampelregierung finanzierbar seien. „Was wir in den Koalitionsvertrag geschrieben haben, kriegen wir in den nächsten vier Jahren auch finanziell gewuppt“, sagte er am Mittwochabend in der Talkshow von Sandra Maischberger.
Damit reagierte er auf die Kritik der Gastgeberin, der designierte Finanzminister Christian Lindner (FDP) sitze auf der Ausgabenbremse, „wenn die SPD versucht, soziale Wohltaten zu machen“.
Klingbeil habe Lindner in den Verhandlungen „so erlebt, dass es ihm auch sehr wichtig ist, dass es Zukunftsinvestitionen in digitale Infrastruktur, in Klima und in die Frage von Bildung gibt“. Außerdem sei alles durchgerechnet, was im Koalitionsvertrag stehe. „Wir haben ja keine Wunschliste angefertigt und fangen jetzt an, uns mit der Frage zu beschäftigen. wie kriegen wir das finanziert“, betonte Klingbeil am Abend. „Wir haben gestern noch zusammengesessen und geguckt, welche Maßnahmen da drin stehen und ob die durchgerechnet sind.“
„Aus einem einmaligen Wahlerfolg eine längere Geschichte machen“
Dass es während der Verhandlungen einmal ernsthaft geknirscht habe zwischen SPD, FDP und den Grünen, verneinte Klingbeil. „Natürlich waren das harte Diskussionen“, sagte er. „Es gab allerdings bei uns nie den Punkt, wo ich sagen würde, hier war es jetzt kurz davor, dass es Jamaika-ähnlich wird, irgendwer geht und nicht wiederkommt.“
Alle seien engagiert gewesen und hätten leidenschaftlich für die Sache gekämpft. „Es war menschlich immer top, es war immer konstruktiv und wir haben eine Lösung gefunden.“
Für die SPD gehe es nun darum, „aus einem einmaligen Wahlerfolg eine längere Geschichte zu machen“ – und das traue er sich als designierter neuer Co-Parteichef durchaus zu, weil in der Partei ein neuer Zusammenhalt herrsche.
„Das Bitterste, was ich erlebt habe als Generalsekretär, war der Rücktritt von Andrea Nahles, da haben wir in den Abgrund geschaut als Partei“, erzählte Klingbeil. „Aber danach haben wir uns zusammengerauft. Und da ist eine richtige Teamleistung draus geworden. Das, was wir als SPD geschafft haben in diesem Wahlkampf, kriegt man nicht hin, wenn das Zusammenspiel nicht echt ist.“
RND/tdi