Instagram-Account teilt Katzenfotos von der Front
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Ein ukrainischer Soldat in der Region Charkiw steht hinter Katzen (Symbolbild).
© Quelle: Kostiantyn Liberov/AP/dpa
Katzenvideos sorgen für gute Laune – auch in Zeiten eines Krieges. Aus diesem Grund hat der 24-jährige Yosyp Husak aus Charkiw die Instagramseite „Ukrainian War Cats“ (dt. ukrainische Kriegskatzen) ins Leben gerufen. Regelmäßig werden dort Fotos, Memes und Videos von Katzen und Soldatinnen und Soldaten von der ukrainischen Front geteilt – mit großem Erfolg im In- und Ausland.
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Husak wolle mit seinem Account Menschen ansprechen, die sich nicht primär für Politik interessieren. „Wenn man immer nur ernsthaft vom Krieg berichtet, wenden die Menschen sich irgendwann ab“, sagte er dem „Tagesspiegel“. „Aber bei typischen Instagram-Inhalten hält die Aufmerksamkeit länger an.“ Zu Beginn seien seine Followerinnen und Follower hauptsächlich ukrainisch gewesen, mittlerweile kämen 80 Prozent aus Europa, den USA und anderen Ländern. Husak, der eine Werbeagentur leitet, wolle dem Ausland einen Blick auf den Krieg gewähren und gleichzeitig die Menschen in der Ukraine psychisch unterstützen.
Account erreicht über 17.000 Menschen
Husak habe den Account drei Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges gestartet. Mehr als 17.000 Menschen folgen ihm mittlerweile (Stand 6.12.). Beiträge, die vom Erfolg der ukrainischen Streitkräfte gegenüber der russischen Besatzung berichten, würden laut Husak eine besonders hohe Aktivität verzeichnen. „Katzen aus den befreiten ukrainischen Gebieten und solche, die während des Beschusses gerettet wurden, werden von bis zu einer halben Million Nutzern geteilt“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Am Tag der Rückkehr ukrainischer Verwaltungs- und Sicherheitsorgane in die südukrainische Stadt Cherson teilte Husak ein Bild von einer weißen Katze neben einer Person in Militäruniform. Die „Deoccupied Cat“ (dt.: deokkupierte Katze) erhielt bis jetzt fast 14.000 Likes.
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Aufnahmen aus ukrainischen Privathaushalten
Besonders viele „Gefällt mir“-Angaben hat ein Foto vom 26. November erhalten. Darauf ist eine Soldatin mit einer Katze vor zerstörten Wohnhäusern zu sehen. Darunter steht „Mission »Pochukh« Complete“. Wie in den Kommentaren unter dem Post erklärt wird, könne Pochukh für das Kraulen beziehungsweise Streicheln einer Katze oder eines Hundes und gleichzeitig für den Namen des Tieres stehen.
Auch Privataufnahmen aus ukrainischen Haushalten werden regelmäßig geteilt, wie etwa das Foto einer in Decken eingewickelten Katze. Darunter steht die mutmachende Botschaft „Morgen wird besser“.
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Fotos direkt von der Front
Wie eng die Soldatinnen und Soldaten an der Front mit den streunenden Katzen zusammenleben, zeigt etwa ein Tiktok-Video des Accounts. Darin ist zu sehen, wie ein Soldat mehrere Katzen der Länge und Breite nach vermisst, um dann einen „Katzen-Checkpoint“, also eine Art Katzenklappe, für die Tiere zu bauen. Ein anderes Foto zeigt die ukrainische Sängerin Stasik, bürgerlich Anastasia Shevchenko, in Uniform und mit einer Katze auf dem Schoß an der Front.
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Die Nutzer und Nutzerinnen sind von den Katzenvideos und -fotos begeistert. Unter den Beiträgen schwärmen sie von der Niedlichkeit der Katzen oder reagieren mit etlichen Herz-Emojis. „Selbst in Kriegszeiten kümmert ihr euch um die Katzen. Danke“, schreibt etwa ein User. „Das ist das Beste, was ich heute gesehen habe“, lautet ein weiterer Kommentar. Viele drücken in den Kommentaren auch ihre Unterstützung aus. „Möge Gott alle Verteidiger der Ukraine beschützen und sie eines Tages sicher nach Hause bringen“, kommentiert eine Person. „Wenn ukrainische Katzen bessere Kontrollpunkte haben als Russen“, scherzt eine weitere Nutzerin.
Da in der Ukraine keine Einschränkung der Meinungsfreiheit wie in Russland greift, könne Husaks Account frei über die Kriegsgeschehnisse in seinem Land berichten. „Wir haben die Möglichkeit, einen Staat zu schaffen, wie es keinen anderen auf der Welt gibt“, behauptet er gegenüber dem „Tagesspiegel“. „Wir sind noch nicht so sehr im Kapitalismus mit all seinen Vor- und Nachteilen verhaftet und haben mehr Freiheit als jedes andere Land der Welt.“ Er wolle jedoch erreichen, dass über die Ukraine nicht nur im Zusammenhang mit dem Krieg berichtet wird, „sondern darüber, dass eine Menge guter Künstler, Musiker und kreativer Menschen hier leben“.
RND/al