Kreml weist mögliche Staatspleite zurück: „Mittel zur Schuldentilgung sind verfügbar“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PDQXJEBAYVG4NNTRFCNHLDLGI4.jpeg)
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow
© Quelle: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kre
Moskau. Russland sieht keine Gefahr einer Staatspleite infolge der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs. Die Finanzbehörden hätten versichert, dass die Mittel für die Zahlung aller Auslandsschulden in Rubel bereitstehen und verfügbar seien, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Tass zufolge am Freitag. Insofern seien die Bedingungen für eine Staatspleite nicht vorhanden – es sei denn, sie würden „künstlich geschaffen“, meinte er.
+++ Alle Entwicklungen zum russischen Krieg in der Ukraine im Liveblog +++
Experten sehen Russlands Schuldendienst trotz voller Staatskasse in Gefahr. Das Land ist wegen westlicher Sanktionen im Zuge des Ukraine-Kriegs von den internationalen Finanzmärkten so gut wie abgeschnitten. Zudem sehen große Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit des Landes in einem Bereich, der hochriskante Anlagen kennzeichnen soll. Die russische Zentralbank versucht mit mehreren Maßnahmen, die Auswirkungen der Strafmaßnahmen für den Finanzmarkt abzufedern.
Unterdessen pocht Russland auf seine eigenen Forderungen an die Ukraine und die Nato. Konkret gehe es um das Vorrücken von Nato-Infrastruktur an Russlands westlichen Grenzen und um die Handlungen der Ukraine im Donbass, sagte Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. „Für die Lösung dieser beiden Fragen wurden die von der russischen Seite formulierten, konkreten Forderungen der ukrainischen Seite übergeben. Soweit uns bekannt ist, diskutieren die Ukrainer diese Forderungen mit ihren Beratern, in erster Linie aus den USA und aus EU-Ländern.“
Ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj sei nicht ausgeschlossen, sagte Peskow. „Aber zuerst müssen sowohl Delegationen als auch Minister ihren Teil dazu leisten, dass sich die Präsidenten nicht um des Prozesses, nicht um des Gesprächs, sondern um des Ergebnisses willen treffen.“
RND/dpa