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Kramp-Karrenbauer: Wissen von möglichem US-Truppenabzug “aus der Presse”

Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Bundesvorsitzende und Verteidigungsministerin, spricht auf einer Pressekonferenz im Anschluss an eine Sitzung des CDU-Präsidiums.

Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Bundesvorsitzende und Verteidigungsministerin, spricht auf einer Pressekonferenz im Anschluss an eine Sitzung des CDU-Präsidiums.

Berlin. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich für den Verbleib der US-Soldaten in Deutschland ausgesprochen und sich damit von möglichen Abzugsplänen von US-Präsident Donald Trump distanziert. Die Präsenz der US-Soldaten in Deutschland “dient der Gesamtsicherheit im Bündnis und auch der amerikanischen Sicherheit”, sagte Kramp-Karrenbauer am Montag in Berlin. Die Soldaten seien zudem ein Teil der deutschen Gesellschaft geworden und gut integriert.

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Kramp-Karrenbauer machte deutlich, dass sie über Abzugspläne der USA bisher nicht offiziell informiert worden sei. “Wir kennen nur die Informationen, die es aus der Presse gibt.” Es gebe bislang noch keine Bestätigung, ob die Pläne umgesetzt werden sollten.

US-Präsident Donald Trump plant nach Medienberichten einen drastischen Abbau der US-Truppen in Deutschland. So hatte das “Wall Street Journal” unter Bezug auf ungenannte US-Regierungsvertreter berichtet, Trump habe das Pentagon angewiesen, die Präsenz in Deutschland von derzeit 34.500 Soldaten um 9500 zu reduzieren. Außerdem solle eine Obergrenze von 25.000 US-Soldaten eingeführt werden, die gleichzeitig in Deutschland anwesend sein könnten. Die Bundesregierung hatte auf die Berichte mit Bedauern und teilweise mit Unverständnis reagiert.

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Gabriel: Ruhig bleiben und Wahl im November abwarten

Der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel rät in der Debatte um einen möglichen Truppenabzug der Amerikaner zu Gelassenheit.

„Wir sollten jetzt als Deutsche ruhig bleiben und die US-Wahl im November abwarten“, sagte Gabriel dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Mit dem Demokraten Joe Biden als neuem US-Präsidenten wären wir am Tag nach der Amtseinführung sofort zurück bei einem sehr viel besseren Verhältnis zwischen Deutschland und den USA.“

Gabriel ist Vorsitzender der Atlantik-Brücke, die sich um einen breiten Austausch zwischen den USA und Deutschland bemüht.

Der SPD-Politiker betonte, ein möglicher Führungswechsel in den USA bedeute nicht, dass dann alle Probleme gelöst wären. "Aber die Basis für vernünftige Gespräche wäre wieder vorhanden.“

Als ein von Amerikanern und Europäern gemeinsam anzugehendes Thema nannte Gabriel die künftige China-Politik: „Die freien Gesellschaften der Erde – USA, EU, aber auch Südkorea, Japan und Australien – müssen zu einer gemeinsamen China-Strategie finden“, sagte Gabriel. „ Wenn wir das schaffen, geht die Demokratie, allen Unkenrufen zum Trotz, gestärkt aus den Krisen der vergangenen Jahre hervor.“

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RND/vat/mko/dpa

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